Ghostbusters in der Marienkirche: Reformationstag trifft Halloween

In der Hornburger Marienkirche trafen am Freitagabend Reformation und Popkultur aufeinander.

Am Freitag fand ein Halloween-Gottesdienst in der Hornburger Kirche statt. | Foto: Anke Donner

01.11.2025, 09:41 Uhr

Hornburg. Ein ungewöhnlicher Gottesdienst in der Hornburger Marienkirche schlug am Freitagabend eine Brücke zwischen christlicher Tradition und moderner Popkultur.

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Die passend zu Halloween geschmückte Kirche war am gestrigen Reformationstag gefüllt mit allerlei gruseligen Figuren und Gespenstern. Denn vor allem die jungen Besucher feierten an diesem Abend nicht Martin Luther und seinen legendären Anschlag der 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg am 31. Oktober 1517, sondern das Kürbisfest. Pfarrer Olaf Schäper jedoch schaffte es, beide Welten miteinander zu verbinden.

Böse Geister

Pfarrer Olaf Schäper verband beide Welten, indem er die biblische Geschichte von der Heilung des Besessenen von Gerasa mit dem bekannten Film „Ghostbusters“ aus den 1980er-Jahren verknüpfte. Foto: Anke Donner

Doch bevor der Gottesdienst beginnen konnte, wurden zunächst die bösen Geister aus der Kirche vertrieben. Und wer sollte das besser können, als die Ghostbusters? Thematisch verankert war der Gottesdienst in der biblischen Geschichte von der Heilung des Besessenen von Gerasa, in der Jesus Dämonen austreibt und den Filmhelden aus den 1980er-Jahren. Auch die „Ghostbusters“ traten einst mutig gegen Geister an – keine Superhelden, sondern ganz normale Menschen, die zusammenhalten, sich nicht zu ernst nehmen und für das Gute kämpfen.

Pfarrer Schäper betonte, dass die echten "bösen Geister" heute keine übernatürlichen Erscheinungen seien, sondern die kleinen und großen Herausforderungen, die Menschen in Angst versetzen: Verzweiflung, Krankheit, Einsamkeit, Versagen, Schuld und Zukunftssorgen. Diese Ängste und Sorgen sind die Gegner, die es zu vertreiben gilt - mit Herz und Verstand.

Es gibt viel zu tun

„Ghostbuster" Denny Peters, "Geist" Cora, „Ghostbuster" Justin Schwebig und Pfarrer Olaf Schäper. Foto: Anke Donner

Am Ende der Predigt rief er die Gemeinde auf, selbst zu modernen „Ghostbusters“ zu werden: Menschen, die sich nicht von Angst oder Ungerechtigkeit lähmen lassen, sondern mit Mitgefühl, Humor und Glauben gegen das Dunkle in der Welt wirken. "Ihr seid Ghostbusters. Es gibt echt viel zu tun. Also, zieht los und verjagt die bösen Geister."

Halloween-Party im Gemeindehaus

Im Gemeindehaus fand anschließend eine Halloween-Party statt. Foto: Anke Donner

Nach dem Gottesdienst waren die jungen Gottesdienstbesucher zu einer Halloween-Party ins Gemeindehaus eingeladen. Zwischen Totenschädeln, Geistern und Kürbissen wartete dort ein Mitbring-Buffet und Musik auf die Gäste. Zuvor waren die Gruselgestalten um die Häuser gezogen und forderten "Süßes oder Saures".