Giftraupen noch kein Thema in Wolfenbüttel

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Klein, behaart und äußerst gefährlich: Der Eichenprozessionsspinner ist auch in diesem Jahr wieder eine Plage in vielen deutschen Wäldern. Wolfenbüttel hat noch Glück. Der Forst vor Ort blieb bisher von den Giftraupen verschont. Aber sie kommen näher…

Wie Ionut Huma von den Niedersächsischen Landesforsten berichtet, ist der Eichenprozessionsspinner im Kreis Gifhorn, am Rande Wolfsburgs und im Nordkreis von Helmstedt gesichtet worden. Der Eichenprozessionsspinner ist eine Schmetterlingsart. Der Falter selbst ist ungefährlich, doch die feinen Haare der Raupen sind für den Menschen gesundheitsgefährdend.

Ab dem 3. Larvenstadium wachsen den Raupen sehr feine Härchen, die bei Berührung leicht brechen und dann das Nesselgift Thaumetopoein absondern. Wer mit den feinen Härchen in Berührung kommt, kann Hautausschlag und starken Juckreiz bekommen, der tagelang anhalten kann. Bei sehr empfindlichen Menschen können die feinen Härchen sogar eine allergische Schockreaktion auslösen, die zu Atemnot und lebensbedrohlichen Asthmaanfällen führen kann.

"Der Eichenprozessionsspinner bevorzugt warm-trockene, lichte Eichenwälder und Bestandesränder", sagt Huma. Daher sei ein Auftreten der Raupen im Waldinneren nicht sehr wahrscheinlich.  Die Raupen leben tagsüber in Gespinstnestern, die großen Spinnennetzen ähneln. Von diesen Nestern aus wandern die Raupen abends in langen Reihen zu den Fressplätzen in den Kronen und bilden dabei die markanten namengebenden Prozessionen. Die Nester können mehrere Jahre überdauern und die darin befindlichen Gifthärchen wirksam bleiben. Man sollte auch Nester daher nicht berühren, selbst wenn sie älter sind.

Größere Sorgen bereiten den Forstleuten übrigens Eichenwickler, Schwammspinner und Frostspanner diese gefräßigen Raupen sorgen hauptsächlich für Probleme bei den Eichen.