Gleichstellungbeauftragte 
in den Ruhestand verabschiedet


Die Gleichstellungsbeauftragte der Ostfalia, Renate Gehrke, verabschiedet sich in den Ruhestand. Hier: Renate Gehrke und Prof. Dr. Rosemarie Karger. Foto: Privat
Die Gleichstellungsbeauftragte der Ostfalia, Renate Gehrke, verabschiedet sich in den Ruhestand. Hier: Renate Gehrke und Prof. Dr. Rosemarie Karger. Foto: Privat | Foto: Privat



Wolfenbüttel. Seit 16 Jahre sind Vernetzung, Frauen in Führungspositionen, Austausch, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Frauen im MINT-Bereich, familiengerechte Hochschule und Genderaspekte in Lehre und Forschung zentrale Themen von Renate Gehrke (63) an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften. Ende August beendet die Gleichstellungsbeauftragte ihre langjährige Tätigkeit. Die Ostfalia sagte aufgrund der beginnenden Semesterferien deshalb vor wenigen Tagen bereits im Rahmen einer kleinen Feierstunde „Danke“ und „Auf Wiedersehen“.

Zahlreiche Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter aus dem beruflichen Umfeld waren zur Verabschiedung gekommen, darunter auch Ostfalia-Präsidentin Prof. Dr. Rosemarie Karger: „Gleichstellungs- und Frauenförderthemen sowie Fragestellungen der Frauenforschung waren schon immer ‚Dein Ding‘, liebe Renate.“ Denn die Diplom-Pädagogin habe in der Gleichstellungsarbeit viel erreicht – unter anderem auf Landesebene als Vorstandsmitglied der Landeskonferenz der niedersächsischen Hochschulfrauenbeauftragten (LNHF), in Gremien der Hochschule, durch Gruppen- und Einzelgespräche auf Leitungsebene und mit den Beschäftigten und Studierenden. „Ich freue mich sehr, dass das Thema Gleichstellung seit langem in der Ostfalia als eine zentrale Querschnittsaufgabe aller Beteiligten verankert und ein Teil der Profil- und Strategiebildung ist“, sagt Renate Gehrke, und ergänzt: „Ich wünsche mir, dass nicht nur die gesetzlichen Vorgaben wahrgenommen werden, sondern dass unsere Gesellschaft noch bewusster mit dem Thema Gleichstellung in allen Bereichen umgeht. Es hat sich zwar viel getan, aber es liegen noch genügend Aufgaben vor uns. So sollte zum Beispiel Genderkompetenz in Führungspositionen eine Selbstverständlichkeit sein, leider ist dies bis heute eher selten der Fall.“

Voll berufstätig zu sein bedeutet in der Regel, bei privaten Belangen wie Familie, Freunde und Hobbys Abstriche machen zu müssen. Ab September wird Renate Gehrke dafür Zeit haben. „Für ältere Beschäftigte stellt sich irgendwann die Frage: Wie geht es weiter, wie möchte ich mein Leben gestalten? Ich möchte in meiner dritten Lebensphase mehr Zeit für meine privaten Interessen haben und nicht mehr so viel in die Zukunft aufschieben. Zum Beispiel die zahlreichen ungelesenen Bücher lesen, Freunde besuchen, reisen, mit meiner Enkelin spielen, mich ehrenamtlich engagieren und vieles mehr. Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn neben der Freude auf mehr Freiraum werde ich auch Vieles hier vermissen“, so Renate Gehrke zum Abschied.