Wolfenbüttel. Als Beitrag für eine schönere Stadt wurden in der Stadt und im Landkreis insgesamt vier Trafostationen mit wildem Graffiti überzogen. Verantwortlich zeigt sich dabei die Künstler-Gruppe ART-EFX im Auftrag der Stadt und der Stadtwerke Wolfenbüttel.
„Vorhang auf“, heißt es jetzt beispielsweise vor dem Lessingtheater in Wolfenbüttel. Denn dort entpuppt sich gerade die bisher mit Graffiti überzogene Trafostation der Stadtwerke Wolfenbüttel zu einer Bühne – mit rotem Theatervorhang, gehalten von goldenen Kordeln. Kleine wie große gemalte Besucher tummeln sich davor; neugierig spicken Künstler von der Bühne ins imaginäre Publikum. Die Trafostation ist eine von insgesamt vier technischen Anlagen, die Künstler von ART-EFX aus Potsdam im Auftrag der Stadtwerke Wolfenbüttel künstlerisch gestalten.
Weitere Kunstwerke in der Umgebung
Die anderen Kunstwerke stehen in der Schweigerstraße, in Wendessen und in der Adersheimer Straße. Auf der einst unscheinbar grünen und mittlerweile ebenfalls Graffiti geschmückten Gasdruckregelanlage in der Schweigerstraße erblüht nun ein Sonnenblumenfeld, Stieglitze holen sich dort ihr Mittagessen – täuschend echt. Und in Wendessen ziert ein Stoppelfeld mit Störchen, Strohballen und hoppelnden Hasen den bisher schlichten technischen Kasten der Stadtwerke. „Die Bürgerinnen und Bürger Wolfenbüttels dürfen gespannt sein auf das Motiv, das die Künstler auf die große Gasübernahmestation in der Adersheimer Straße sprühen“, sagt Vera Steiner, Geschäftsführerin der Stadtwerke Wolfenbüttel. Das wird derzeit erst noch entworfen; die Künstler von ART-EFX sind bundesweit für ihre aufmerksamkeitsstarken Motive bekannt.
Die Gasdruckanlage an der Schweigerstraße. Foto: Stadtwerke
Zum Schutz vor Schmierereien
Stadt und Stadtwerke freuen sich gleichermaßen über die neue Kunst in der Stadt, macht sie Wolfenbüttel gleich noch ein bisschen attraktiver. Finanziert wird das Projekt von den Stadtwerken. „Als kommunaler Energiedienstleister sehen wir uns auch ein Stück weit mitverantwortlich für die optische Lebensqualität in der Stadt“, meint Matthias Tramp, technischer Geschäftsführer des Unternehmens. „Die Verschönerungsaktion rückt zudem Technik mehr in den Blickpunkt der Menschen – und macht so sichtbar, dass zu einer sicheren Strom- und Gasversorgung mehr gehört als ein paar Leitungen.“ Professionelle Kunst schütze auch vor wildem Graffiti, berichtet er. Das würden Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, wo Gemälde einst graue Kästen zieren wie im badischen Rastatt zum Beispiel.
Die Gasdruckanlage am Wendessener Ortseingang. Foto: Stadtwerke
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