Wolfenbüttel. Nachdem Diskothek, Bar, Kino und Bowlingcenter das Event Center an der Bahnhofstraße verlassen hatten, lag das Areal mehr oder weniger verlassen da. Einzig ein Fitnesscenter und ein Hotel hatten sich angesiedelt. Lange Zeit war ungewiss, wie es mit dem Komplex weitergehen wird. Doch nun scheint es ganz konkrete Pläne zu geben. Und die versprechen Großes.
Am 13. Mai wird sich der Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Wolfenbüttel mit einer Vorlage befassen, die erst einmal unspektakulär klingt. Es geht um die Bauleitplanung der Stadt Wolfenbüttel – WQ "Bahnhofsbereich Süd - Ost". Doch darin versteckt sind Pläne für ein Konzept, das die Neustrukturierung des Areals am Bahnhof zum Ziel hat.
Areal wird sich komplett verändern
Das zentral gelegene Gelände in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof soll in seinem Bestand neu geordnet und städtebaulich sowie funktional erheblich umgebaut werden. Denn das Gebäude steht, wie bereits erwähnt, zu großen Teilen leer. Um einer drohenden Gewerbebrache vorzubeugen, haben Stadt und Eigentümerin (Volksbank BRAWO) ein Entwicklungskonzept erarbeitet, das vorsieht, die bestehenden Gebäude umzubauen und das angeschlossene Areal zu bebauen. Mit den geplanten Neu- und Ergänzungsbauten soll am südlichen Eingang zur Kernstadt, in unmittelbarer Nähe zum Bus- und Zugbahnhof der Stadt, ein lebendiges urbanes Quartier entwickelt werden, heißt es in der Vorlage.
Im Detail bedeutet dies: Das Areal wird sich komplett verändern. Unter anderem soll laut ersten Planungen ein Bürokomplex entlang der Bahntrasse entstehen. Dieser könne als durchgehender Gebäuderiegel oder aus mehreren Baukörpern bestehen und eine Bruttogrundfläche von rund 5.500 Quadratmetern bieten. Vorgesehen seien dort Büros, Verwaltungseinheiten oder Praxen. Durch die Positionierung des Neubaus soll ein Quartiershof mit parkartiger Begrünung entstehen, der zum Verweilen einladen soll. Außengastronomie, Trainingsflächen für Fitnesssport oder andere belebende Elemente sollen die Aufenthaltsqualität zusätzlich steigern.
Gebäude wird teilweise abgerissen
Besonders prägend für die Umgestaltung sei die Umgestaltung des ehemaligen Kinogebäudes. Dieses soll in zwei Bauphasen stark umgebaut werden: Zunächst würden die Kinosäle zurückgebaut und das Volumen des Gebäudes deutlich reduziert, während das Erdgeschoss erhalten bliebe - hier ist auch das Fitnessstudio ansässig. In einer zweiten Phase sei eine stufenweise Aufstockung um bis zu drei Geschosse geplant – mit Nutzungsmöglichkeiten für Praxen oder Büroräume. Neben der Aufstockung soll das Gebäude in Richtung Halchtersche Straße erweitert werden.
Großes Parkhaus geplant
Durch die Neubebauung würden allerdings die rund 300 kostenlosen Parkplätze wegfallen. Doch auch dafür scheint es eine Lösung zu geben. Angrenzend zum Gelände des Schmidt-Terminal soll nämlich auch eine mehrgeschossige Parkgarage entstehen. Zur Auflage macht die Stadt, dass die mit der Planung wegfallenden öffentlichen Stellplätze in mindestens gleicher Anzahl im Parkhaus entstehen müssen. In den ersten Konzeptüberlegungen habe die BRAWO ein Parkhaus skizziert, das diesen Bedarf mit etwa 610 Stellplätzen abdeckt. Die Ein- und Ausfahrt der Parkgarage soll über die Halchtersche Straße erfolgen.
Hotel könnte erweitert werden
Zudem entstehe durch den Rückbau des innenliegenden Gangs zwischen Hotel und ehemaligem Kino eine offene Passage, die eine direkte Wegebeziehung zur Bahnhofstraße ermögliche. An der Kreuzung Bahnhofstraße/Halchtersche Straße soll durch den Abriss der alten Kinoeingangshalle ein neuer Platz entstehen. Außerdem sei auch eine Erweiterung des elaya-Hotels möglich.
Der finale Beschluss durch den Verwaltungsausschuss ist für den 19. Mai vorgesehen.