Wolfenbüttel. Mit der Verbesserung der Nahversorgung in seinen Dörfern ist der Landkreis Wolfenbüttel auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin auf große Beachtung gestoßen.
So ließ sich der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer von Claus-Jürgen Schillmann (leitender Baudezernent beim Landkreis) und Michael Fuder (Büro merkWATT) die Aktivitäten und Vorhaben des Landkreises ausführlich erklären und sprach seine Anerkennung aus.
Unter dem Motto „Das Dorf lebt!“ ist der Kernpunkt der bisherigen Anstrengungen das Netzwerk „Marktplätze“ im Braunschweiger Land. Dieses soll helfen, dass in den Dörfern vorhandene Geschäfte erhalten bleiben sowie neue Nahversorgungsinitiativen und damit auch soziale Treffpunkte entstehen. Aktuell arbeiten 27 Akteure zusammen mit dem Ziel, die Dörfer zu stärken und herauszufinden, wo ein Bedarf an Unterstützung besteht. Gemeinsames Marketing, Austausch und Ausweitung der örtlichen Angebotspaletten stehen bei der Arbeit des Netzwerkes im Vordergrund. Derzeit bereitet das Netzwerk unter dem Motto „…denn das Gute liegt oft so nah!“ eine „After-Work-Party“ vor. Am 24. August kann die Bevölkerung im Innenhof des Wolfenbütteler Bildungszentrums bei Musik regionale Cocktails und andere heimischen Spezialitäten genießen und sich über die vielfältigen „Marktplätze“ in den Dörfern informieren.
Ein ehrgeiziges Projekt zum Thema Nahversorgung ist beim Landkreis derzeit in Vorbereitung: Mit den entsprechenden Fördergeldern soll eine internetgestützte Plattform mit Online-Bestellsystem und angeschlossener Lieferlogistik entstehen. So können wöchentlich Dinge des täglichen Bedarfs – vorzugsweise aus der Region – an zentrale Stellen in den Dörfern geliefert werden. Dort könnten sich beim Abholen der Waren gleichzeitig soziale Treffpunkte entwickeln.
Anhand eines Plakats mit der funktionalen Darstellung der Nahversorgungsplattform erklärte Claus-Jürgen Schillmann dem Landwirtschaftsminister die Projektziele: „Uns geht es darum, dass in den Dörfern eine ganz eigene Form von Lebensqualität entsteht“.
Auf große Begeisterung stieß der Apfelsaft, den die Landkreisvertreter auf der Grünen Woche ausschenkten. Nicht nur der herausragende Geschmack, sondern auch die Herkunft von Bäumen entlang von Kreisstraßen wurde gelobt. Nach dem Prinzip „Erhalten durch Nutzen“ hatte der Landkreis gemeinsam mit dem Landschaftspflegeverband die Aktion initiiert, und zahlreiche Freiwillige hatten tonnenweise Äpfel gesammelt, die zu Saft verarbeitet wurden. Der Erlös fließt in Umweltprojekte im Landkreis Wolfenbüttel.
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