Salzdahlum. Bei Familie Pilottek aus Salzdahlum wurde es heute Abend richtig gruselig. Denn Mutter Sabine, Vater Thomas und Sohn Christopher feiern Halloween nicht nur, sie leben es.
„Süßes, oder Saures“, fordern die Kinder an der Haustür, als sie auf den Klingelknopf drücken. Eine freundliche Hexe mit spitzem Hut und langem Gewand öffnet und verteilt das Geforderte an die kleinen Geister.
Mit vollen Taschen machen sie sich wieder auf den Rückweg, der durch den Gruselgarten der Familie Pilottek führt. Begeistert und auch etwas zögerlich schleichen sie an den singenden Kürbisköpfen, dem dampfenden Kessel und dem schwebenden Geist vorbei. Dann müssen sie noch an der Riesenspinne im Baum und den ekligen Spinnenweben vorbei. Bevor das rettende Hoftor naht, werfen sie noch einen erstaunten Blick auf die Grabsteine, die den Wegrand rahmen.
Im Garten brodelte ein Kessel. Was wohl darin gekocht wurde? Foto: Anke Donner)
Die dreiköpfige Familie, die das Halloween-Spektakel in ihrem Garten veranstaltet, wohnt passenderweise in der „Elmstreet“. Naja, genau genommen im Elmblick, aber in Anbetracht des gruseligen Fests, das wir heute feiern, lassen wir mal Fünf gerade sein. Und dort, in dem beschaulichen Einfamilienhaus, wurde es heute so richtig schön schaurig.
Seit fünf Jahren verwandeln sie am 31. Oktober Haus und Garten in eine kleine, private Horrorshow. „Mit jedem Jahr ist es etwas mehr geworden“, freut sich Mutter Sabine, die sich vom sympathischen Spleen ihres Sohnes schon anstecken ließ.
Thomas Pilottek mit seinen Schwiegereltern und Frau Sabine: Natürlich standesgemäß gekleidet Foto: Anke Donner)
Tagelang bastelte der 18-jährige Christopher an den Licht-Sound-und Bildeffekten. Fast alles hat der Elektronik-Fan selber zusammengebastelt. Die große Trasse, an der rote und blaue Scheinwerfer hängen, das Hologramm, das aus dem Wohnzimmerfester finstere Bilder sendet und auch die Geister, die wie von Zauberhand durch den elterlichen Garten schweben. Auch der Kessel, der unheimlich zu brodeln scheint, ist Christopher`s Affinität zur Elektronik zu verdanken. Klar, dass so ein Bastler Elektrotechnik studieren will.
„Wir müssen aber aufpassen, dass es alles nicht zu gruselig wird. Sonst trauen sich die kleinen Kinder gar nicht erst auf das Grundstück“, schmunzelt Christopher Pillotek.
Mutter Sabine sorgt für die entsprechenden Speisen, wie abgetrennte Finger, Glubschaugen-Speise, Hexenbesen und Spinnen. Für die durstigen Kehlen gibt es Drachenblut und Ekeltrunk. Das Haus und der Garten sind mit Spinngeweben überzogen, in den Baumwipfeln sitzen kleine und große Spinnen und von der Decke hängen Kürbis-Girlanden und schwarze Luftballons.
Sabine und Christopher Pilottek bereiteten die Party schon Tage vorher vor. Foto: Anke Donner)
Zu ihrer Halloween-Party haben sie Freunde und Nachbarn eingeladen, auch die kommen teilweise verkleidet zur Party und finden die Grusel-Show der Familie Pilottek toll.
Am späteren Abend bietet Christopher sogar eine Technik-Führung an. „Die Leute wollen eben gerne wissen, wie das alles funktioniert. Also habe ich in diesem Jahr gedacht, ich mache mal eine Führung“, verrät er.
Und wenn Halloween vorbei ist, kehrt wieder Normalität in das Haus ein. Aber nicht lange - denn Weihnachten steht vor der Tür und auch hier lässt der 18-jährige seiner Technik-Begeisterung freien Lauf. „Aber nur am Carport. Da kann er sich so richtig austoben. Am Haus belassen wir es bei der normalen Weihnachtsbeleuchtung“, lacht Mutter Sabine Pilottek.
Wir sind gespannt. Vielleicht kann man das Haus der Familie bald auch aus dem All sehen, so wie im Hollywood-Streifen „Blendende Weihnachten“…
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