[image=53792]Winfried Müller (Dresden) hält am Freitag, 11. November 2011, um 19.30 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta einen öffentlichen Abendvortrag zum Thema „Residenzstadt und Aufklärung? Dresden im 18. Jahrhundert“ Der Vortrag findet im Rahmen der Tagung „Aufklärung und Hofkultur in Dresden“ der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts statt.
Das Bild Dresdens wird bis heute vom Glanz der Ära Augusts des Starken mit ihren Hoffesten und der barocken Umgestaltung der Stadt bestimmt. Davon wird im Vortrag auch die Rede sein, wobei es weniger um die höfische Kultur des 18. Jahrhunderts geht, sondern um Analogien zwischen einer tendenziell absolutistischen Fürstenherrschaft und der Aufklärung. Im Fokus stehen also „Gelenkstellen“, an denen sich höfische und aufklärerische Rationalität begegneten – aber auch ausschlossen. Zugleich will der Vortrag die tiefe Zäsur deutlich machen, die der – in der Beschießung durch preußische Truppen (1760) kulminierende – Siebenjährige Krieg für Dresden bedeutete. In der Situation des Wiederaufbaus nach 1763 schlug die Stunde adeliger und bürgerlicher Reformer und aufklärerischer Modernisierungsimpulse. Damit war die Epoche der höfischen Feste beendet, und mit der stillen Betrachtung der Bilder in der Gemäldegalerie und der Entdeckung der Landschaft kündigte sich die Dresdner Romantik an.
Prof. Dr. Winfried Müller ist Inhaber des Lehrstuhls für Sächsische Landesgeschichte an der Technischen Universität Dresden. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Aufklärung und Reform in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung Sachsens, die Verfassungsgeschichte Deutschlands und seiner Territorien bzw. Länder, die Historische Jubiläumskultur sowie die Schulen und Universitäten im mitteldeutschen Raum.
Eintritt frei
Informationen unter 05331/808-214 oder www.hab.de
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