Wolfenbüttel. Markus Wild (Basel) hält am Montag, 19. Oktober 2015, um 19.00 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta einen Vortrag über Michel de Montaigne als Erfinder des Essays. Der öffentliche Abendvortag findet im Rahmen der Jahrestagung des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Renaissanceforschung "Figuren des Übergangs. Die Große Kette der Wesen in der Renaissance" statt.
In seinem Vortrag "Montaigne: Figuren des Übergangs in den Essais und die Essais als Figur der Übergänge" stellt Wild die Errungenschaften der Essays des französischen Philosophen Michel de Montaigne zur Diskussion. Montaigne gilt zu Recht als Erfinder des Essays. Er schuf damit eine Ausdrucksweise der Skepsis. Während die antike Skepsis die Seelenruhe durch Enthaltung von Urteilen erzielen will, setzt Montaigne Argumente in ein zeitliches Verhältnis. Damit gewinnt er die Zukunft als Gestaltungsoption des Menschen. Gleichzeitig stellt Montaigne den Unterschied von Mensch und Tier radikal in Frage und gewinnt das Tierliche als Gestaltungsspielraum für den Menschen. Zeitlichkeit und Tierlichkeit als Spielräume sind die Figuren des Übergangs, die der Vortrag als Montaignes Verdienst herausstellt.
Die Forschungsschwerpunkte von Prof. Dr. Markus Wild, seit 2013 an der Universität Basel, liegen unter anderem auf der Philosophie des Geistes, der Erkenntnistheorie sowie der Frühen Neuzeit (Montaigne, Descartes, Hume, Reid),
Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.hab.de oder telefonisch unter 05331/808-214
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