[image=59151]Harald Bollbuck referiert am Donnerstag, 14. Juni 2012, um 14:15 Uhr über „Magdeburger Zenturien – Alltag und Praxis von Kirchenhistorikern im 16. Jahrhundert“. Veranstaltungsort ist der Seminarraum im Zeughaus.
Die Sicht auf die Vergangenheit der Kirche war im Reformationsjahrhundert nicht nur umkämpft, sie war auch höchst unsicher. Einerseits beanspruchten katholische und protestantische Historiker eine jeweils eigene Perspektive. Anderseits hatten Humanismus und Reformation den Zweifel an den Traditionen der Kirche genährt. Für einen lutherischen Kirchenhistoriker ergaben sich daraus zahlreiche Fragen: Warum betreibt er Kirchengeschichte? Wie sollte dies aussehen? Woher erhält er sichere Quellen und Nachrichten aus der Vergangenheit?
In Magdeburg, später fortgeführt in Jena und Wismar, bildete sich in der Mitte des 16. Jahrhunderts ein Kollektiv von Schreibern, Organisatoren und Kopisten, die sich diesen Problemen stellten. Ein europaweites Kontaktnetz trug die Quellenmaterialien zusammen. Das Werkstattgespräch aus der Abschlussphase des Projektes „Historische Methode und Arbeitstechnik der Magdeburger Zenturien“ versucht, diese Arbeitspraxis an Beispielen zu rekonstruieren.
Dr. Harald Bollbuck studierte Geschichte, Klassische Archäologie und Latinistik. Seit April 2008 ist er Bearbeiter des Projekts „Historische Methode und Arbeitstechnik der Magdeburger Zenturien“ und leitet seit September 2010 stellvertretend die Abteilung Forschungsplanung und Forschungsprojekte.
Gäste sind herzlich willkommen, der Eintritt ist frei.
Informationen unter 05331/808-214 oder www.hab.de
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