Wolfenbüttel. Im Begleitprogramm der Ausstellung "Goldenes Wissen. Die Alchemie – Substanzen, Synthesen, Symbolik“ hält Thomas Krueger, Leiter des Museums im Schloss der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG am Samstag, 14. Februar 2015, um 17 Uhr in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta einen Vortrag mit dem Titel "Das "weiße Gold" und die Anfänge der Porzellanmanufaktur Fürstenberg“.
Die europäische Nacherfindung des "weißen Goldes" aus China, des Porzellans, gelang 1708 im Alchemistenlabor auf der sächsischen Albrechtsburg. Nicht moderne Analytik und naturwissenschaftliche Erkenntnis führten zum Ergebnis, sondern das reine Experiment aufgrund letztlich fälschlicher, theoretischer Annahmen und alchemistischer Konstrukte, die bis zum Ende des 18. Jahrhunderts dennoch dazu führten, dass »weißes Gold« hergestellt wurde.
Zwei Leihgaben aus dem Museum im Schloss der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG bereichern die Ausstellung auf besondere Weise und sind in der unteren Schatzkammer der Bibliotheca Augusta zu sehen: Neben einem weißen Backstein, der seit 1748/53 vermutlich dazu diente, den Brennraum auszukleiden und somit zur frühesten derartigen Anlage in Europa gehörte, ist ein Teller in Tournai-Form von 1753/55 zu sehen, der ein schönes Beispiel für die Schwierigkeiten der frühen Porzellanproduktion in Fürstenberg ist. Der Scherben ist nicht rein weiß, sondern grau. Außerdem ist die Tellerfahne (der äußere hochgestellte Rand des Tellers) schief und der Teller steht nicht plan, was auf eine problematische Massezusammensetzung und mangelhafte Brennsteuerung hindeutet.
Thomas Krueger ist seit 2001 Leiter des Museums im Schloss der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG und im Vorstand des Museumsverbandes Niedersachsen-Bremen e.V. als einer von zwei stellvertretenden Vorsitzenden aktiv.
Die Ausstellung ist noch bis zum 26. April 2015 in der Augusteerhalle, der Schatzkammer und im Kabinett der Bibliotheca Augusta zu sehen.
Eintritt: frei!
Weitere Informationen unter : www.hab.de und Tel.: 05331/808-214