Hair im Schlossinnenhof: Nackte Haut und lange Haare *** mit Foto-Galerie ***

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Flower-Power-Spektakel im Schloss-Innenhof. Im Rahmen des KulturSommers war zum Abschluss am Montag das Nordharzer Städtebundtheater mit dem Musical Hair zu Gast. Die modern in Szene gesetzte Fassung des Broadway-Klassikers kam beim Publikum ausgezeichnet an – nicht nur wegen nackter Haut und langer Haare…

Räucherstäbchen, Blumen, orientalische Accessoires, Kerzen, LSD und freie Liebe … das sind die Attribute der legendären „Blumenkinder“, die "make Love, not war" zum prägenden Slogan ihrer Bewegung machten. Das berühmte Rock-Musical führte mit seinen effektvollen wie provokanten Szenen und Songs in diese Welt der amerikanischen Hippie-Bewegung.

Zeitgeschichtlicher Hintergrund der lockeren Szenenfolge um den zur Armee eingezogenen Claude ist die amerikanische Vietnampolitik. Die letzten Tage und Stunden vor Antritt seines Wehrdienstes verbringt er mit einer Gruppe von Hippies und ihrem charismatischen Wortführer Berger. Für kurze Zeit erscheint das Leben als eine große Party - bis zum bitteren Ende…

Das junge Ensemble versetzte sich ausgezeichnet in eine Zeit, in der die meisten seiner Mitglieder noch gar nicht geboren waren. Ein Hauch des ehemals weltbewegenden Lebensgefühls von Flower-Power existiert in den gezeigten Bildern der Neuzeit mit Love-Parade, New Age und Plateauschuhen weiter, aber das Musical hatte viel mehr zu bieten: ein Spektakel voller theatraler und musikalischer Faszination mit jeder Menge Ironie und Spaß.

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