Die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade erwartet von dem Energie-Gipfel am Dienstag, zu dem Vertreter von Wirtschaft, Gewerkschaften und Sozialverbänden eingeladen sind, konkrete Ergebnisse. „Es wird Zeit, dass die gewaltigen Potenziale gehoben werden, die im Bereich der Energieeinsparung und Energieeffizienz liegen“, sagt Kammerhauptgeschäftsführer Norbert Bünten. Rund 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs würden auf den Gebäudebereich entfallen, das Einsparpotenzial sei in diesem Bereich am größten. „Die Politik muss endlich wirksame Anreize setzen, damit die energetische Gebäudesanierung neuen Schwung erhält.“
Bünten kritisiert, dass seit mehr als einem Jahr über die steuerliche Förderung der energetischen Gebäudesanierung ergebnislos gestritten werde. Dabei sei jedem in der Politik klar, dass steuerliche Anreize für den Erfolg der Energiewende unerlässlich seien. „Hauseigentümer sind zunehmend verunsichert und reagieren zurückhaltend. Bund und Länder sind in der Pflicht, jetzt endlich für Klarheit bei den Förderbedingungen zu sorgen“, so der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer. Gleiches gelte für die bekannt gewordenen Pläne einer Abwrackprämie für den Austausch alter Öl- und Gasheizungen. Bünten: „Wir begrüßen das. Den Ankündigungen müssen nun aber auch schnell Taten folgen.“ Auch die Fachbetriebe des Handwerks bräuchten mehr Planungssicherheit.
Neben mehr Verlässlichkeit in der Energiepolitik mahnt der Kammerhauptgeschäftsführer auch eine faire Lastenverteilung der Kosten der Energiewende an. Für viele kleine und mittlere Unternehmen würden die hohen Energiekosten inzwischen zu einem ernsthaften Problem für die Wettbewerbsfähigkeit. „Auch in einer Bäckerei oder Fleischerei ist der Energieeinsatz produktionsbedingt relativ hoch“, sagt Bünten. Im Gegensatz zu stromintensiven Großunternehmen, die insbesondere von der EEG-Umlage befreit seien, müsse der Handwerksbetrieb jedoch den vollen Strompreis zahlen. „Der Mittelstand trägt viel in Deutschland. Aber es kann nicht sein, dass er auch noch die Hauptlast der Energiewende auf seine Schultern nimmt“, so Bünten.
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