Wolfenbüttel. Seit gut einem Jahr könne sich Paare im Turmzimmer auf der Kaiserpfalz trauen lassen und sich wie König und Königin fühlen. Damit die Ehen nun stilecht vollzogen werden können, stiftete der Förderverein "Kaiserpfalz Werla" nun neues Mobiliar für das Turmzimmer.
Der Tisch und die Bänke stammen aus heimischen Fichtenholz und wurden von Tischler Jürgen Beckmann aus Schladen in 127 Stunden per Hand angefertigt. In das Holz hat er die Silhouette der Kaiserpfalz eingefräst und das Wappen von Werlaburgdorf. Auf den ersten Blick wirkt das Inventar spärlich und schlicht. "Wir wollten die Möbel schlicht halten und nicht zu prunkvoll werden lassen. So, wie zur Zeit vom Kaiser Barbarossa üblich war. Außerdem soll doch das Brautpaar im Mittelpunkt stehen und nicht das Zimmer", so Frank Oetserhelweg, erster Vorsitzender Förderverein.
Und auch Andreas Memmert, Gemeinde-Bürgermeister Schladen-Werla und seines Zeichens Standesbeamter aus Leidenschaft freut sich über die neuen Möbel. "Genau so sollte es hier aussehen. Keine prunkvollen Stühle und Bilder, sondern schlicht und dem raum angemessen. Ich freue mich, dass der Förderverein die Möbel angeschafft hat. Die Möglichkeit, hier zu heiraten, wo Könige und Kaiser residiert haben, ist außergewöhnlich. Ich habe immer das Gefühl, dass die Ehen, die hier geschlossen werden, für immer sind", so Memmert, der erst kürzlich wieder eine Trauung auf der Werla vollzogen hat.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr zehn Ehen in dem kleinen Turmzimmer geschlossen. "Und immer wieder ist es etwas besonderes, hier, 25 Meter über der Oker. Die letzte große Amtshandlung hier auf der Werla war, als Barbarossa, Heinrich den Löwen ins Exil geschickt hat", schwärmt Memmert über den geschichtsträchtigen Ort, an dem er nun Paare vermählen kann.
"Der Raum soll noch etwas mehr ausgestattet werden und dann auch für andere Anlässe genutzt werden. Hier könnten dann beispielsweise auch Sitzungen und Treffen stattfinden. Dazu wollen wir noch einige Klapptische an den Wänden anbringen", erklärt Oesterhelweg.
Eine Trauung auf der Werla kostet übrigens 100 Euro. Geld, das einen traumhaften Ort für das Ja-Wort verspricht und zu 100 Prozent dem Förderverein zugute kommt.
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