Sickte. Im Dezember wurde bekannt, dass man in der Gemeinde Sickte über den Verkauf des Herrenhauses nachdenkt. Für die Samtgemeindeverwaltung Sickte würde das den Auszug aus dem historischen Gebäude bedeuten. Die Fraktion Bündnis90/Die Grüne im Samtgemeinderat Sickte spricht sich jedoch für den Erhalt des Hauses aus.
Das Herrenhaus in Sickte ist nicht nur Wahrzeichen der Gemeinde, es ist auch Sitz der Samtgemeindeverwaltung. Nun könnte das rund 300 Jahre alte Gebäude bald den Besitzer wechseln. Sicktes Bürgermeister Marco Kelb wurde zumindest laut eines Ratsbeschlusses der Gemeinde Sickte mit der Veräußerung des Gebäudes beauftragt. Derzeit befindet sich das Herrenhaus im Eigentum der Gemeinde Sickte. Diese hat sämtliche Räume mit Ausnahme des Rittersaales an die Samtgemeinde Sickte vermietet, die das Gebäude als Verwaltungssitz nutzt, aber aufgrund der in den vergangenen Jahren erfolgten Einstellung zusätzlichen Personals weitere räumliche Kapazitäten benötigt.Eine Veräußerung soll aber nur dann erfolgen, wenn der neue Eigentümer ein langfristig tragfähiges wirtschaftliches Konzept vorlegen kann. Damit wolle man vorbeugen, dass das Gebäude nach dem Verkauf aus wirtschaftlichen Gründen in einen schlechten Unterhaltungszustand verfällt.
In der Ortsmitte von Sickte, auf dem Gelände des ehemaligen EDEKA-Marktes, soll dann ein neuer Verwaltungssitz entstehen. Ein Platz dafür schien schon gefunden - doch ist hier noch nicht geklärt, ob das Grundstück überhaupt zur Verfügung steht. "Das bezeichnete Grundstück an der Bahnhofstraße gehört weder der Gemeinde Sickte noch der Samtgemeinde Sickte, sondern dem EDEKA-Konzern. Nach Aussage des Grundstückseigentümers soll dort ein Discounter errichtet werden. Der Rat der Gemeinde Sickte hat jedoch bislang durch einen Beschluss die Ansiedlung eines weiteren Discounters ausgeschlossen“, erklärte Sicktes Samtgemeindebürgermeisterin Petra Eickmann-Riedel bereits im Dezember gegenüber regionalHeute.de.
Anbau statt Neubau
Die Grünen im Samtgemeinderat stehen dem Neubau eines Rathauses skeptisch gegenüber und sprechen sich - wie sie in einem Antrag mitteilen - für den Erhalt des Herrenhauses als Verwaltungssitz aus und schlagen einen Anbau vor. Es müsse gewährleistet werden, dass sich ein geschichtsträchtiges Haus wie das Herrenhaus weiterhin in öffentlicher Hand befinde, begründet die Fraktion. Da von Seiten der Verwaltung der Samtgemeinde Sickte bereits mehrfach angesprochen wurde, dass die Räumlichkeiten im Herrenhaus nicht ausreichend seien, scheint den Grünen ein Anbau sinnvoll. Hier könnte dann zudem ein Bürgerbüro entstehen, was derzeit fehle. Der derzeit hohe Energiebedarf des Gebäudes soll durch eine energetische Sanierung behoben werden, fordern die Grünen.
Die Verwaltung soll nun beauftragt werden zu prüfen, inwieweit ein Anbau an das Herrenhaus sowie eine energetische und brandschutztechnische Sanierung des Gebäudes realisierbar wäre. Dabei sollen Aspekte wie die benötigte Fläche und Räume für die Samtgemeinde Verwaltung und die Einrichtung eines Bürgerbüros berücksichtigt werden. Das alles solle in enger Absprache mit dem Denkmalschutz erfolgen. Die Verwaltung soll außerdem einen Vertrag mit der Gemeinde Sickte zur Nutzung des Gebäudes aufsetzen. Abschließend könnte ein Konzept zur Sanierung erstellt werden.
Der Antrag soll im kommenden Bau-, Planungs- und Umweltausschusses der Samtgemeinde Sickte eingereicht und thematisiert werden.
Lesen Sie auch:
https://regionalwolfenbuettel.de/sickter-herrenhaus-koennte-schon-bald-den-besitzer-wechseln/
mehr News aus Wolfenbüttel