[image=5e1764bc785549ede64ccc6c]Heute um 12 Uhr findet eine Schweigeminute statt. Dabei soll der Opfer rechtsextremistischer Gewalt gedacht werden.
Die Niedersächsische Landesregierung unterstützt den gemeinsamen Aufruf der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zum Gedenken an die Opfer rechtsextremistischer Gewalt. Das hat Ministerpräsident David McAllister bekanntgegeben.
„Niedersachsen ist ein weltoffenes und tolerantes Bundesland. Bei uns haben weder Extremismus noch Fremdenfeindlichkeit oder Antisemitismus einen Platz. Die gemeinsame Aktion von Arbeitgebern und Gewerkschaften unterstützt die Landesregierung uneingeschränkt“, sagte David McAllister.
Der Ministerpräsident bittet alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesverwaltung, sich am 23. Februar um 12 Uhr an der geplanten Schweigeminute zu beteiligen und den Opfern zu gedenken. Die Schweigeminute findet zeitgleich mit dem zentralen Staatsakt der Verfassungsorgane des Bundes für die Opfer rechtsextremistischer Gewalt statt.
Auch AWO ruft zu Schweigeminute auf
Der AWO-Bezirksverband Braunschweig schließt sich dem Aufruf des Bundesverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) für eine Schweigeminute um der Opfer rechtsextremistischer Gewalt zu gedenken, an.
[image=5e1764b4785549ede64cca93]„In den vergangenen Wochen und Monaten haben die abscheulichen, rassistisch motivierten Morde der rechtsextremen Gruppierung „Nationalsozialistischer Untergrund“ für Trauer und Entsetzen gesorgt. Unser Mitgefühl gilt den Familien und Freunden, die geliebte Menschen verloren haben“, erklärt der Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig Rifat Fersahoglu-Weber. In der Hauptverwaltung des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig werden die Mitarbeiter um 12 Uhr im Foyer zu einer Schweigeminute zusammenkommen. „In vielen unserer Einrichtungen kommen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ebenfalls zum Gedenken zusammen“, erläutert Fersahoglu-Weber.
„Mit der Schweigeminute setzen wir ein Zeichen gegen menschenverachtende rechtsextreme Gewalt“, betont Fersahoglu-Weber. Rassismus und Rechtsextremismus stünden im krassen Widerspruch zu den Werten der AWO. „Aufgrund eigener historischer Erfahrungen und unserer demokratischen Grundüberzeugung stellen wir uns gegen jede Vorstellung, die Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Hautfarbe oder ihres Glaubens in vermeintlich minderwertige Gruppen einteilt und ausgrenzt. Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus dürfen in unserer Gesellschaft keinen Platz haben“, betont Fersahoglu-Weber abschließend.
Kirchliche Erklärung
[image=44717]Anlässlich der Gedenkveranstaltung für die Opfer der Morde der Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) erklären der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, und der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, gemeinsam:
Rechtsextremes Denken und Handeln sind mit dem christlichen Glauben unvereinbar. Es verletzt auf krasse Weise die für Christen grundlegende Vorstellung von der Ebenbildlichkeit des Menschen mit Gott. Wer die Würde und das Recht von Menschen missachtet, wer andere Menschen hasst, verletzt oder gar ermordet, der handelt gegen den Willen Gottes.
Als Christen sind wir überzeugt: Gemeinsam müssen wir Ausgrenzung und Hass überwinden und zum Frieden befähigen. Jede Grenze zwischen Völkern und Menschen wird durch die Gemeinschaft mit Jesus Christus überwunden. Es geht darum, den Auftrag Jesu zur Nächstenliebe umzusetzen. Gerade Menschen anderer Herkunft und anderen Glaubens brauchen unsere besondere Fürsorge und unseren Einsatz. Die Gedenkveranstaltung im Konzerthaus am Gendarmenmarkt lässt uns an die Mordopfer der Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) und ihre Angehörigen denken. Wir rufen die Gläubigen unseres Landes auf, für die Opfer und ihre Familien zu beten:
Gott, führe die Opfer zur Vollendung in deinem Reich, tröste die Trauernden,
und hilf denen, die verzweifelt sind!
Uns, Herr, verleih die Kraft, allen zu widerstehen, deren extremistisches Denken und Handeln Menschen um ihre Gesundheit und ihr Leben bringt.
Wecke immer wieder die Bereitschaft,
für Frieden und Gerechtigkeit in unserem Land einzustehen.
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