Historischer Brunnen: Entscheidung fiel bereits nach wenigen Stunden

Das Bodendenkmal in der Langen Herzogstraße war vergangenen Mittwoch entdeckt worden. Die Verwaltung handelte schnell.

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Schon am Freitagnachmittag war vom Brunnen nichts mehr zu sehen.
Schon am Freitagnachmittag war vom Brunnen nichts mehr zu sehen. | Foto: Matthias Kettling

Wolfenbüttel. Am Freitag vermeldete die Stadt Wolfenbüttel, dass bei Bauarbeiten in der Fußgängerzone ein historischer Brunnen entdeckt worden sei. In der Pressemitteilung hieß es, dass noch nicht entschieden sei, wie es mit dem Bodendenkmal weitergehen soll. Allerdings bot sich Passanten bereits einige Stunden später ein anderes Bild. Der Brunnen war wieder zugeschüttet worden.



"Ja das ging tatsächlich schnell", teilt Nadine Gutzeit für die Stadt Wolfenbüttel auf Anfrage von regionalHeute.de mit. Der Brunnen sei nach Absprache mit dem Bezirksarchäologen Tobias Uhlig vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege verfüllt worden. Wie schon in der Pressemitteilung erwähnt, diene die Maßnahme der Sicherung des Brunnens. "Vorab wurde der Brunnen fotografisch dokumentiert und von einem Vermessungsbüro eingemessen", berichtet Gutzeit weiter.

Langfristig Planungen möglich


Als Reaktion auf die Veröffentlichung unseres Artikels hatten einige Leser gefordert, das Denkmal solle dauerhaft zur Schau gestellt werden - etwa in dem man eine Glasplatte darüber legt. Dass die bereits erfolgte Verfüllung nicht das letzte Wort sein muss, stellt die Stadtsprecherin klar. "Zunächst sollte der Eingangsbereich vor Fielmann wieder zugänglich gemacht werden. Langfristig können Entscheidungsträger durch die Vermessung und Sicherung des Bodendenkmals weiteres Vorgehen entscheiden", so Nadine Gutzeit. Ob davon Gebrauch gemacht werde, sei derzeit nicht absehbar.

Mehrere Jahrhunderte alt


Der Brunnenschacht wurde am Mittwoch in der Langen Herzogstraße entdeckt. Vermutlich war er bis in das letzte Jahrhundert im Gebrauch. Nach ersten Einschätzungen ist der Brunnen älter als das dreigeschossige Fachwerkgebäude in der Langen Herzogstraße 2, das auf zirka 1670 datiert wird.

Hier wird der Brunnen kurz nach der Entdeckung vermessen.
Hier wird der Brunnen kurz nach der Entdeckung vermessen. Foto: Privat



Brunnen sind in Wolfenbüttel ja immer mal wieder ein Thema, wenn auch nicht in solch historischem Kontext. Wie es um den dann doch moderneren Zierbrunnen an der Ecke Okerstraße steht, berichteten wir zuletzt in unserem Artikel: "Brunnen-Brache Okerstraße: Ein Wasserschaden ohne Ende?". Ein ganz anderer Brunnen hingegen sprudelt ordentlich und versorgt die Besucher der Innenstadt mit Wasser: "Wasser marsch! Trinkbrunnen am Stadtmarkt geht wieder in Betrieb".


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