Hochwasserschutz-Maßnahme in Dorstadt geht gut voran

Die Arbeiten hatten Ende November 2022 begonnen, konnten aber aufgrund von Frostphasen im Winter und starken Niederschlägen zu Beginn nicht die gewünschte Fahrt aufnehmen. Doch nun geht es gut voran.

Der neue Damm im Bereich am Sportplatz wurde im Mai errichtet – im August zeigt sich der Damm mit Bepflanzung bereits optisch an die Umgebung angepasst.
Der neue Damm im Bereich am Sportplatz wurde im Mai errichtet – im August zeigt sich der Damm mit Bepflanzung bereits optisch an die Umgebung angepasst. | Foto: Wasserverband Peine

Dorstadt. Ein Damm, eine Mauer und ein Pumpwerk: Das sind die drei Komponenten, aus denen eine Hochwasserschutz-Maßnahme für die Ortschaft Dorstadt besteht, die gerade entsteht. Und es geht gut voran, berichtet der Wasserverband Peine.



„Es geht sichtbar voran mit diesem wichtigen Projekt zum technischen Hochwasserschutz in unserer Gemeinde“, freuen sich Samtgemeindebürgermeister Marc Lohmann, Bürgermeister Bruno Polzin und Geologin CarolaKienscherf vom Wasserverband Harz-Heide, der diese Baumaßnahme betreut. Rund 1,1 Millionen Euro werden hier in den Hochwasserschutz investiert. Dieses Projekt wird aus dem Sondervermögen Hochwasserschutz des Landes Niedersachsen gefördert. Ende Oktober sollen die Bautätigkeiten abgeschlossen sein. Ob dann noch die notwendige Ausgleichsmaßnahme, es werden neue Bäume gepflanzt, erfolgen könne, hänge vom Wetter ab. Die Ausgleichspflanzung sei der letzte Schritt in der Projektumsetzung, der bei witterungsbedingtem Bedarf erfolge dieser 2024, so der Verband. Die baulichen Hochwasserschutzobjekte werden aber im Herbst abgeschlossen.

Arbeiten verzögerten sich etwas


Die Arbeiten hatten Ende November 2022 begonnen, konnten aber aufgrund von Frostphasen im Winter und starken Niederschlägen zu Beginn nicht die gewünschte Fahrt aufnehmen. „Auch für eine Hochwasserschutzmaßnahme im Bau ist zu viel Wasser von oben oder an der benachbarten Oker eine Herausforderung“, erinnern die Bauplaner. Umso mehr hätte die Fachfirma Kümper und Schwarze, die den Auftrag erhalten hatte, mit Hochdruck weitergearbeitet, sobald es die Rahmenbedingungen wieder zuließen. „Wir sind zufrieden mit dem Baufortschritt und werden weiter Gas geben, um dieses Projekt im Herbst abschließen zu können“, blicken Samtgemeindebürgermeister Lohmann, Bürgermeister Polzin und Geologin Kienscherf voraus.

Damm schützt künftig Teilbereich der Ortslage am Sportplatz


Es sind beachtliche Dimensionen: 280 Meter lang ist der neue Damm, der künftig den Bereich am Sportplatz vor Hochwasserschäden eines hundertjährigen Ereignisses (HQ100) schützen soll. 1,70 Meter hoch und an der Dammkrone rund zwei Meter breit ragt das Bauwerk auf – und passt sich dennoch dank der Bepflanzung optisch gefällig in die Umgebung ein. „Es war eine Herausforderung, das passende Material für den Damm zu beschaffen. Denn wir benötigten rund 2000 Kubikmeter in einer Qualität, die die langfristige Standfestigkeit des Bauobjekts erlaubt. Nach intensiver Recherche und Begutachtung auch in regionalen Steinbrüchen sind wir fündig geworden. Das war ein wichtiger Meilenstein im Projektablauf“, so die Bauplaner des Verbands. Das Material wurde angeliefert und nochmals in regelmäßigen Abständen beprobt, bevor es im Mai verbaut wurde. Der Damm wurde danach mit einer geeigneten Saatgutmischung bepflanzt. Diese enthält rund 30 Prozent Blumen und
70 Prozent Gräser. Damit der Damm an dieser Stelle errichtet werden konnte, musste vorab eine das Gelände kreuzende Abwasser-Druckrohrleitung umverlegt werden: Dazu wurden 216 Meter neue Rohre mit einem Durchmesser von zwölfeinhalb Zentimetern neu verlegt und die bisherige Leitung fachgerecht verschlossen.

Es geht gut voran: Die Hochwasserschutzmauer wird jetzt ab Mitte August errichtet – per Matrize wird eine gefällige Optik für die Seite zur Wohnbebauung hergestellt
Es geht gut voran: Die Hochwasserschutzmauer wird jetzt ab Mitte August errichtet – per Matrize wird eine gefällige Optik für die Seite zur Wohnbebauung hergestellt Foto: Wasserverband Peine


Neue Mauer zum Schutz des südlichen Bereichs „Hinter dem Kloster“


Ebenfalls beachtlich mit ihren 220 Metern Länge die neue Hochwasserschutzmauer. Zunächst wurde für dieses Bauwerk die alte Mauer abgebrochen, denn die hätte keine ausreichende Standsicherheit für ein hundertjähriges Hochwasserereignis geboten. Dann wurde Mitte August die neue Wasserbarriere vor Ort betoniert. Sie ist zwischen einem und 1,20 Meter hoch und wird oben von einem Stabgitterzaun begrenzt. Für eine ansprechende Optik erhält die Mauer an der Straßenseite eine Matrize. Mit dieser Mauer wird ein Hochwasserschutz für den südlichen Bereich „Hinter dem Kloster“ erreicht.

Neues Pumpwerk für geregelten Abfluss gestauten Wassers


Neben den Schutzbauwerken Damm und Mauer komplettiert ein neues Pumpwerk die technischen Maßnahmen zum Hochwasserschutz der Ortschaft Dorstadt. Seine Aufgabe wird die kontrollierte Ableitung eingestauten Wassers zur Oker sein Dafür wird neben dem bestehenden Schmutzwasser-Pumpwerk, das künftig auch die Schaltanlage der Hochwasserschutzeinrichtung beherbergen wird, die neue Anlage errichtet. In dem 28 Tonnen schweren Betonbauwerk, das Anfang Mai in einemStück gefertigt angeliefert und mit einem Kran in Position gesetzt wurde, werden zwei Pumpen aufgestellt. Diese werden, von Messsonden gesteuert, im Bedarfsfall jeweils bis zu einhundert Leiter je Sekunde bei einer Förderhöhe von vier Metern aus der Pumpenkammer in Richtung Oker bewegen können. Für den Bedarfsfall, etwa einer Störung der Messsonden-Technik, können sowohl die Pumpen Hubschütz zur Pumpenkammer von Hand geregelt werden. Zudem wurden noch drei Dammbalken-Systeme für strategische Punkte in der Ortslage angeschafft, die bei Bedarf aufgebaut werden und so weitere Barrieren zum Schutz gegen zufließendes Wasser bilden.


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