Hospizverein wächst: "Wir fühlen uns großartig unterstützt"

Der Hospizverein berichtet von steigenden Mitgliederzahlen und einer hohen Spendenbereitschaft. Zurückzuführen sei dies unter anderem auf die Entstehung eines HospizZentrums in Wendessen.

Das Gutshaus Wendessen. Hier soll das neue HospizZentrum Wolfenbüttel entstehen.
Das Gutshaus Wendessen. Hier soll das neue HospizZentrum Wolfenbüttel entstehen. | Foto: Anke Donner

Wolfenbüttel. An der Arbeit des Wolfenbütteler Hospizvereins besteht großes Interesse, berichtet der Hospizverein Wolfenbüttel. In den vergangenen Monaten sind die Mitgliederzahlen von 240 auf 273 angestiegen. Der große Mitgliederzulauf sei nicht zuletzt auf das Hospiz- Zentrum zurückzuführen, das im Gutshaus Wendessen entstehen soll.


Allmählich spricht es sich herum: In Wolfenbüttel wird es ein Hospiz geben. Nach 15 Jahren ausschließlich ambulanter Hospizarbeit in Stadt und Landkreis war das Thema überfällig. Die häufige Frage „Wo ist denn Ihr Haus?“ kann der Verein jetzt beantworten. Das Gutshaus in Wendessen wird zu einem Hospiz umgebaut – sowohl mit stationären als auch mit teilstationären Plätzen. Der Vorstand freut sich über das breite Interesse an diesem Projekt. „In den letzten Monaten ist die Zahl der Mitglieder sprunghaft angestiegen – von 240 auf 273“, berichtet Vorstandsmitglied Heidemarie Wypich. Sie führt diese außergewöhnliche Entwicklung auf das zukünftige Hospiz zurück. Viele Menschen würden das Haus sehr begrüßen. Das wirke sich auch auf die Spendenbereitschaft aus. Obwohl Spenden aus Anlass einer Jubiläums- oder Geburtstagsfeier jetzt weggefallen seien, hätte sie sich dennoch positiv entwickelt – und das, obwohl manch einer durch die Pandemie finanzielle Einbußen hinnehmen müsste.

Hohe Spendenberetschaft


„Wir sind für jede Spende dankbar“, strahlt Vereins-Koordinatorin Sonja Kobersky. Sie gesteht: „Ein paar Initiativen haben mich besonders berührt: So gab es die Überweisung "Spenden statt Böller" zum Jahresanfang und eine Spende der Börßumer Konfirmanden. Außergewöhnlich ist auch die Aktion ‚Oker-Steine‘ sowie die Spende der Pferdefreunde aus Hedeper. Unsere Mitmenschen sind sehr erfinderisch, wenn es ums Helfen geht.“


Die eine oder andere Überweisung sei bereits ausdrücklich auf das zukünftige HospizZentrum hin gemünzt, berichtet der Verein weiter. So hätten die Mitglieder des Wolfenbütteler Wanderklubs, der sich zum Jahresende 2020 aufgelöst hat, dazu entschieden, den Kassenbestand dem Hospizverein zu übergeben. Große Resonanz fand auch die Aktion mit der Herzmädchen-Kette, deren Erlös ebenfalls ausdrücklich dem HospizZentrum zugutekommen soll.

Manch ein Spender nenne einen ganz konkreten Gegenstand, wofür das Geld verwendet werden soll, zum Beispiel für ein Pflegebett oder ein schönes Fenster. „Ich selbst gehöre auch zu den Menschen, die möglichst genau wissen wollen, wofür meine Spende eingesetzt wird“, berichtet Finanzvorstand Elke Thomas. „Deswegen macht es mir Freude, im Kontakt mit einem Spender gemeinsam Ideen für die Verwendung zu suchen und zu entwickeln.“

Zeitspender gesucht

Hospizarbeit lebt ganz entscheidend vom Ehrenamt. Und so braucht der Hospizverein neben Geldspenden zukünftig deutlich mehr Menschen als Zeitspender gerade auch für das neue Haus. „Wir fühlen uns von Anfang an großartig unterstützt durch verschiedene Berater, die sich mit ihren Erfahrungen und Kompetenzen in die Planung einbringen“, führt Vorständin Dagmar Ammon aus. „Und es haben sich auch spontan Menschen gemeldet, die sich im zukünftigen HospizZentrum ehrenamtlich engagieren möchten – in der Hauswirtschaft, im Garten, für Gespräche, zum Vorlesen, Erzählen… Zeitspender sind uns sehr willkommen.“ Das HospizZentrum ist auf einem guten Weg, zu einem Bürgerprojekt zu werden.
Informationen über das HospizZentrum: www.hospizverein-wf.de/was-planen-wir. Spendenkonto: DE 90 2709 2555 5017 9527 00 (Stichwort: HospizZentrum). Bei Interesse an ehrenamtlichem Engagement: info@hospizverein-wf.de oder Tel. 05331 9004146.