Identität als Standortfaktor: Neujahrsempfang in Sickte


Vertreter von Kirchen, Vereinen, Verbänden, Feuerwehren, Politik und Wirtschaft trafen sich beim Neujahrsempfang der Gemeinde Sickte im historischen Rittersaal im Sickter Herrenhaus. Foto: Hans-Lothar Köchy
Vertreter von Kirchen, Vereinen, Verbänden, Feuerwehren, Politik und Wirtschaft trafen sich beim Neujahrsempfang der Gemeinde Sickte im historischen Rittersaal im Sickter Herrenhaus. Foto: Hans-Lothar Köchy | Foto: Hans-Lothar Köchy

Sickte. Zahlreiche Vertreter der Kirchen, der Vereine und Verbände, der Feuerwehren, aus der Politik und der Wirtschaft aus den Orten Apelnstedt, Hötzum, Sickte und Volzum waren beim diesjährigen Neujahrsempfang der Gemeinde Sickte zu Gast.



Bis spät in die Abendstunden wurden angeregte Gespräche geführt, wurde zurückgeblickt und nach vorn geschaut, wurden Ideen entwickelt und Netzwerke geknüpft. Unter dem Eindruck der Ansprache des Bürgermeisters Marco Kelb und des Gastredners Prof. Dr. Eisner drehten sich viele Stehtischdialoge vor allem um eine Fragestellung: „Wer sind wir als Gemeinde Sickte und wo wollen wir hin?“

Diese Frage richtete auch Kelb zu Beginn seiner Ansprache an die Anwesenden, bei denen er sich für ihr Wirken für die Gemeinde Sickte bedankte. Er appellierte, gemeinsam die Zukunft der Orte Apelnstedt, Hötzum, Sickte und Volzum zu gestalten, deren Verlauf auch vom Bewusstsein über die Identität der Gemeinde Sickte abhängig sei. So schloss er die Frage an, wodurch sich die Gemeinde Sickte eigentlich von anderen Gemeinden im Speckgürtel Braunschweigs unterscheide. Kelb selbst nannte hierfür einige Beispiele, wie die hohe Kompetenz im Pflegesektor, die insbesondere an der Stiftung Neuerkerode und dem Seniorenzentrum Sickte deutlich werde. Aber auch die Kreativwirtschaft fühle sich in der Gemeinde Sickte wohl und findet in der wertvollen Kombination aus Naherholung und Stadtnähe den Nährboden für ihren Erfolg. Auch die Geschichte der 4 Orte der Gemeinde mache neugierig. Das furchtbare Schicksal des Sickter Arztes Dr. Julius Bockemüller, das Zusammenwachsen und gleichzeitige Bewahren eines – manchmal neckischen - lokalen Patriotismus der Orte Ober- und Niedersickte, das auch historisch bedingte ambivalente Verhältnis vieler Sickter zu ihrem Herrenhaus und vieles mehr mache neugierig auf Sickte.
Nicht zuletzt hob Kelb auch die Vielzahl der Veranstaltungen und Angebote von Kirchen, Vereinen, Verbänden, Feuerwehren und anderen örtlichen Initiativen hervor: „Sie prägen das Antlitz unserer Gemeinde, welches wir polieren und sichtbar machen sollten – nicht in überheblicher Arroganz, sondern stolz und liebevoll und natürlich auch mit einem Augenzwinkern.“ Kelb schloss seine vielbeachtete Rede provokant und auffordernd mit den Worten: „Schlafdorf oder geiles Fleckchen Erde? Wir haben es selbst in der Hand – machen wir was daraus!“

Als diesjähriger Gastredner beim Neujahrsempfang der Gemeinde Sickte konnte Prof. Dr. Eisner, Geschäftsführer der NSI Consult GmbH gewonnen werden. Unter der Überschrift „(K)eine Zukunft für Sickte – Schwarmstädte als Gewinner der Zukunft,“ referierte Eisner über Standortfaktoren, die eine Gemeinde attraktiv machen. „Heute folgen nicht mehr die Menschen den Arbeitsplätzen, sondern die Arbeitsplätze folgen den Menschen,“ so Eisner, der alsdann wichtige Faktoren für ein attraktives Wohnumfeld ausmachte. Dazu gehören neben Erholungsflächen, einer vielfältigen demografischen Zusammensetzung und eines reichhaltigen kulturellen Angebotes vor Ort durchaus auch überraschende Aspekte, wie die Chance und Dichte des Marktes für die Partnerwahl. Von besonderer Bedeutung – und damit knüpfte Eisner an die Ausführen Kelbs an - seien jedoch auch die Authentizität des Ortes und die Identifikationsmöglichkeiten.

Das Thema Identität war damit bestimmendes Thema des Empfangs. In den sich anschließenden Gesprächen zwischen den Teilnehmern wurden gemeinsam Ideen entwickelt und wichtigen Faktoren, die die Gemeinde Sickte ausmachen, aufgespürt. Der Impuls zu mehr Bewusstsein für die Einzigartigkeit der Orte Apelnstedt, Hötzum, Sickte und Volzum ist damit gegeben. Hieran kann angeknüpft werden um die Zukunft der Gemeinde Sickte fruchtbar zu gestalten. Der Empfang wurde von einem Genuss für die Sinne umrahmt. Zur Eröffnung beeindruckte der Frauenchor Sickte Gesangsvorträgen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und die kulinarische Musik wurde vom Sickter Gasthaus „Zur Guten Quelle“ komponiert, dessen herzhafte Gulaschsuppe sich großer Begeisterung erfreute.


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