Wolfenbüttel. Eine Leserin wandte sich kürzlich an die Redaktion und klagte, dass am Vormittag des 17. September eine großangelegte Mähaktion rund um den Bereich Spielplatz Kuhle stattgefunden habe. Dabei seien auch zahlreiche Büsche entfernt worden. Nicht nur, dass die Büsche als Versteckmöglichkeit für Igel (und andere Tiere) gedient hätten, durch die Aktion seien auch Igel direkt durch das Mähen getötet worden. regionalHeute.de bat die Stadt Wolfenbüttel um eine Stellungnahme.
Wir wollten nicht nur wissen, wer die Mähaktion und Entfernung der Büsche veranlasst hat, sondern auch welche Bedeutung die Stadt bei solchen Aktionen dem Igelschutz beimisst. Schließlich steht der Igel seit Oktober 2024 auf der Roten Liste der bedrohten Arten.
"Ein technisches Bauwerk"
Die Arbeiten seien vom städtischen Grünflächenamt veranlasst worden, teilt Stadtsprecher Thorsten Raedlein mit. Bei der Fläche rund um den Bereich Spielplatz Waldenburger Straße handele es sich um ein technisches Bauwerk – ein Regenrückhaltebecken. Um die Funktionsfähigkeit in der feuchten Jahreszeit sicherzustellen, sei eine regelmäßige Pflege erforderlich. Dazu gehörten sowohl die Mahd der Grünflächen als auch das Entfernen von holzigen Pflanzen (in der Regel einjährige Sämlinge), die das Bauwerk in seiner Funktion beeinträchtigen könnten.
Raedlein betont aber: "Der Schutz von Tieren, insbesondere von Igeln, hat für uns eine hohe Bedeutung. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die eingesetzten Maschinenführer sind im Umgang mit derartigen Situationen geschult und achten bei den Pflegearbeiten auf Wildtiere und deren Rückzugsorte". Leider lasse sich trotz aller Sorgfalt nicht in jedem Fall ausschließen, dass ein Tier zu Schaden kommt. Ein solcher Vorfall, sollte er denn vorkommen, sei stets bedauerlich, bleibe aber eine unglückliche Ausnahme.
"Wir versichern Ihnen, dass wir die Belange des Arten- und Tierschutzes sehr ernst nehmen und dies auch künftig bei der Pflege unserer Flächen berücksichtigen werden", so der Pressesprecher abschließend.