Wolfenbüttel. An diesem Wochenende führte das Polizeikommissariat Wolfenbüttel verschiedene Testkäufe in Discountern, Tankstellen und Gaststätten durch. Hier kontrollierte man, ob Alkohol und Tabakwaren an minderjährige Jugendliche ausgegeben wird.
Bereits am gestrigen Freitag wurden in Wolfenbüttel, Schladen und Schöppenstedt die so genannten Testkäufe von Polizeischülern und Auszubildenden des Landkreises durchgeführt. In verschiedenen Einkaufsmärkten, Tankstellen und Gaststätten sollte kontrolliert werden, ob die Verkäufer ihrer Verantwortung nachkommen.
Das Resümee des Freitags: Von 24 Testkäufen wurden acht Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz festgestellt. Die Verantwortlichen müssen nun mit einer Strafanzeige wegen Ordnungswidrigkeit und einer Geldbuße von bis zu 500 Euro rechnen.
Solche Schilder weisen darauf hin, dass die Abgabe von Alkohol an Jugendliche unter 18 nicht erlaubt ist.">Solche Schilder weisen darauf hin, dass die Abgabe von Alkohol an Jugendliche unter 18 nicht erlaubt ist. Foto: Anke Donner)
Auch am heutigen Samstag zog die Mannschaft, bestehend aus Polizei, Polizeischülern und Mitarbeitern des Landkreises (Jugendamt) durch die Einzelhandelsgeschäfte und Tankstellen. WolfenbüttelHeute.de begleitete den Pressesprecher der Polizei, Frank Oppermann und das Einsatz-Team bei zwei ihrer Testkäufe.
Die erste Anlaufstelle des Abends war ein Supermarkt. Hier sollten die 16-und 17-jährigen Testkäufer Zigaretten und harten Alkohol (Wodka) kaufen. An der Kasse scheiterte der 16-jährige Testkäufer jedoch an der Kassieren, die den Alkohol nach der Ausweiskontrolle nicht an den Jugendlichen abgab.
Bei der nachfolgenden „Kundin“, einer 17-Jährigen Testkäuferin, macht die Mitarbeiterin jedoch einen folgenschweren Fehler. Vermutlich aus Unachtsamkeit kontrollierte sie zwar das Geburtsjahr, jedoch nicht den Geburtsmonat der jungen Frau und gab die Zigaretten raus. Der Verkauf hätte jedoch nicht zustande kommen dürfen, da das 18. Lebensjahr noch nicht erreicht war. Nachdem die jungen Leute den Laden verlassen hatten, schritten Polizeihauptkommissar Jens Keunemann und Thomas Becker, Kriminalhauptkommissar, zur Tat und deckten den Testkauf auf. Im Gespräch mit dem Marktleiter und der Verkäuferin wurde die Ordnungswidrigkeit festgestellt und aufgenommen. Der Kassiererin droht nun ein Bußgeld von bis zu 500 Euro.
Alles richtig gemacht: Regina Regler und Yvonne Watson haben die Ausweise kontrolliert.">Alles richtig gemacht: Regina Regler und Yvonne Watson haben die Ausweise kontrolliert. Foto: Anke Donner)
Den positiven Fall erlebten die Beamten an einer Tankstelle: Auch hier wagten die Jugendlichen einen Testkauf und wollten eine Schachtel Zigaretten kaufen. Doch die technische Ausstattung der Tankstellen-Kasse machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Das Kassen-Display zeigte sofort den „Stichtag“ an und machte die Mitarbeiterin darauf aufmerksam, dass die Kundin bei Erwerb der Tabakwaren mindestens vor dem 22. Februar 1996 geboren sein muss. Die Ausweiskontrolle zeigte, dass an diese Kundin keine Tabakwaren verkauft werden dürfen.
Polizei-Pressesprecher Frank Oppermann lobt das richtige Verhalten der Tankstellen-Mitarbeiterinnen.">Polizei-Pressesprecher Frank Oppermann lobt das richtige Verhalten der Tankstellen-Mitarbeiterinnen. Foto: Anke Donner)
Der Testkauf wurde anschließend von den Beamten aufgeklärt und es gab lobende Worte für die Mitarbeiter. „So sollte es an allen Kassen sein. Eine Meldung zeigt genau das Datum an. So kann man sich auch im Eifer des Gefechts nicht verrechnen und ist auf der sicheren Seite“, so Monika Kniep, Präventionsbeauftragte der Polizei Wolfenbüttel.
„Wenn die Kassen nicht mit solchen Raffinessen ausgestattet sind, kann man sich auch einfach einen kleinen Zettel an die Kasse legen. Als Gedankenstütze“, fügt Frank Oppermann an.
Ein endgültiges Ergebnis der Testkäufe wird die Polizei in der kommenden Woche bekanntgegeben.
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