Landkreis. Aus ILE soll ILEK werden, um ILE zu werden. Klingt kompliziert, ist es aber gar nicht. Das Förderprogramm Integrierte Ländliche Entwicklung, kurz ILE, soll in die Verlängerung gehen. Dafür muss ein neues Konzept her, das Integrierte Ländliche Entwicklungskonzept. Dies gaben die Vertreter der beteiligten Kommunen heute in Schladen bekannt.
Die ILE in der Region Nördliches Harzvorland soll in die nächste EU-Förderperiode gehen, denn 2015 läuft die erste Phase aus. Bereits heute ist das Modell ein regionaler Erfolg. Das bestätigten auch die Vertreter der Kommunen, die schon seit 2007 im Projekt mitwirken. Rund 4,2 Millionen Euro sind aus dem EU-Förderprojekt in gut 300 Projekte geflossen. Insgesamt hat man, mit den Anteilen der Kommunen, mehr als 10 Millionen Euro in die Umsetzung einzelner Vorhaben investiert.
Und gerade der Erfolg hat die Partner der ILE nun zu einer weiteren Zusammenarbeit angetrieben. „Die ILE Nördliches Harzvorland arbeitet aus Landessicht ganz hervorragend und hat eine Vorreiter-Rolle übernommen. Man kann sagen, dass wir das erfolgreichste Projekt in Niedersachsen sind“, erklärt Andreas Memmert, Gemeindebürgermeister Schladen-Werla, stolz.
Zustimmung fand er bei den bisherigen Partner, aber auch bei den Kommunen, die nun ebenfalls in das Projekt einsteigen. Gemeinsam soll die interkommunale Zusammenarbeit gestärkt werden. In das Projekt steigt nun auch die Samtgemeinde Schöppenstedt ein. "Ich bin sehr gespannt, wie sich die Zusammenarbeit gestalten wird. Sehe das alles sehr positiv und hoffe, dass wir gemeinsam etwas erreichen", so Schöppenstedt Samtgemeindebürgermeisterin Ruth Naumann.
Zusammenarbeit über die Landkreis-Grenzen hinaus
„Wir müssen die interkommunale Zusammenarbeit lernen und dass wir einfach mal über den Tellerrand blicken und nicht neidisch werden dürfen. Stadt-und Landkreis-Grenzen gibt es bei den Menschen schon lange nicht mehr. Sie leben und denken in einer Region. Die Probleme fernab der Ballungzenten sind gleich und müssen gemeinsam gelöst werden“, so Jens Range,
Samtgemeindebürgermeister von Baddeckenstedt.
Die Gemeinde Baddeckenstedt ist einer der Partner, die das neue ILE-Konzept unterstützen und ausarbeiten werden. Die ILE Nördliches Harzvorland besteht derzeit aus Ortschaften der Stadt Wolfenbüttel, den amtgemeinden Asse, Baddeckenstedt, Oderwald, und Schladen, sowie der Stadt Vienenburg, der Samtgemeinde Lutter und der Gemeinde Liebenburg.
Die bisherigen und neuen ILE- Partner haben sich nun beworben, ein neues Ländliches Entwicklungskonzepts zu erstellen. In einem landesweit einheitlichen Wettbewerbsverfahren ist dies die Voraussetzung, um im kommenden Jahr erneut die Anerkennung der EU-Fördergelder bis zu erhalten.
Rund um das ILEK Nördliches Harzvorland gibt es dann einige Neuerungen. Für die vergangene Förderperiode basiert die Kooperation beispielsweise noch auf mehreren Konzepten. Bereits seit 2007 arbeiten acht Kommunen aus dem Landkreis Wolfenbüttel und Goslar zusammen. Im Jahr 2011 kam dann Salzgitter mit einem eigenen ILEK für seine ländlichen Bereiche als neunter Partner hinzu. Die Region hieß fortan Nördliches Harzvorland+. Aus dem Plus ist schnell eine gedeihende Partnerschaft geworden. Das beweist die nun erneute Bewerbung mit einem gemeinsamen Antritt.
Für den nun anstehenden ILEK-Prozess sind nun bis Ende des Jahres die wichtigsten Schwerpunkte und Ziele zur ländlichen Entwicklung in einem gemeinsamen Konzept zusammenzutragen. Ideen und Hinweise aus der Bevölkerung werden gerne gesehen und können bei der jeweiligen Gemeinde vorgetragen werden.
Schwerpunkte klar vor Augen
Die Schwerpunkte sieht die ILEK-Partner in der Daseins-Versorgung im ländlichen Bereich. Mobilität und Ärzteversorgung sind ebenso wichtige Vorhaben, wie der Klimaschutz und die Tourismusförderung.
Das neue ILEK-Gebiet umfasst dann die Samtgemeinden Oderwald, Asse, Schöppenstedt, Baddeckenstedt, Schladen-Werla, die Gemeinden Lutter am Barenberge, Liebenburg, ländlichen Ortschaften der Stadt Wolfenbüttel, die Stadt Goslar für das Gebiet Stadtteil Vienenburg, sowie die Stadt Salzgitter mit 28 Stadtteilen.
Ab Mitte September gibt es zum neuen Konzept Informations-und Beteiligungsangebote zum Beispiel im Internet und bei regionalen Veranstaltungen. Interessierte erhalten Auskunft bei de zehn Kommunen der ILEK, sowie beim Planungsbüro Grontmij Bremen.
Die Entscheidung, ob es das ILEK Nördliches Harzvorland in das Förderprogramm geschafft hat, soll im kommenden Jahr fallen. Bis dahin muss da Konzept ausgearbeitet werden. Dafür stell das Land Niedersachsen Mittel in Höhe von rund 56.000 Euro zur Verfügung. Das sind 75 Prozent der Konzept-Kosten. Die restliche Finanzierungssumme muss von den einzelnen Kommunen aufgebracht werden.
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