Kreis Wolfenbüttel. Die außerschulische Jugend - und Bildungsarbeit in Wolfenbüttel, im Landkreis und in der Region ist nach Auffassung von Propsteijugenddiakon Reiner Strobach im Aufwind. So hat der Beteiligungsprozess "Jugend im Dialog“ bereits zu einer Intensivierung der Kommunikation beigetragen, was nun mit zwei weiteren Gesprächsabenden fortgesetzt werden soll.
Kreisjugendpfleger Carsten Ziebarth lädt gemeinsam mit der JuLeiCa-AG zu dem Thema "Jugendarbeit und Schule“ am Donnerstag, 19. Februar 2015 um 19 Uhr in den großen Sitzungssaal des Landkreis ein. Und am Mittwoch, 25. Februar 2015 ebenfalls um 19 Uhr geht es an selber Stelle um das Thema "Wirkung von Jugendarbeit“. Eingeladen sind alle bisherigen Beteiligten am Dialog und alle, die sich neu in eine Diskussion von Zukunftsfragen einbringen möchten.
Neben einer Bestandsaufnahme sollen auch zukunftsweisend Kernaussagen erarbeitet werden. Eine könnte lauten „dass Schule Jugendarbeit nicht ersetzen kann“, wie der Wolfenbütteler Stadtjugendpfleger Stephan Fabrizczek es im Dezember formulierte. Und Carsten Ziebarth wurde im Gespräch mit Kreistagspolitikern mit der Aussage zitiert , dass Jugendarbeit auch Präventionsarbeit sei.
Bei einer Fachtagung des Amtes für Jugendarbeit der evangelischen Jugend zum Thema "Jugendarbeit und Schule“ hatte die Braunschweiger Jugendamtsleiterin Monika Schlegel bereits von den positiven Erfahrungen einer Berliner Schule berichtet, in der nicht nur Nachhaltigkeit ein wichtiger Punkt im Schulkonzept ist, sondern auch mit einem "Projekt Verantwortung" ehrenamtliches Engagement im außerschulischen Bereich gefördert wird. Axel Klein als Referent für "Jugendarbeit und Schule" auf dem Kirchencampus brachte Kirche als außerschulischen Lernort ins Gespräch, Diakon Mario Riecke stellte in einem Workshop Beispiele für "soziales Kompetenz-Training" in Zusammenarbeit mit Schule vor und Regionalbeauftragter Heiko Grüter-Tappe verwies auf geplante Kooperationen mit Gesamtschulen in der Region.
Solche Beispiele ließen sich gut ergänzen mit weiteren Erfahrungen, die in der Region mit einer Zusammenarbeit von Schule und Jugendarbeit gemacht wurden. So ist Propsteijugenddiakon Strobach der Auffassung, dass die intensive Zusammenarbeit der regionalen Jugendkirche mit Schulen, Hochschulen und anderen wichtigen Institutionen einen Beitrag leistet zur Entwicklung einer Bildungslandschaft in Wolfenbüttel und im Braunschweiger Land. So waren bei einer Veranstaltungsreihe zu den Themen "Bildung, soziale Gerechtigkeit und Umwelt" prominente Gäste wie Landesbischof Christoph Meyns, Staatssekretärin Rita Schwarzelühr – Sutter und MdB Anton Hofreiter im Gespräch mit Jugendlichen. Hier betont der Landesbischof, dass Bildung ein "Akt der Freiheit" sei, und dass die Bildung "sich in einem demokratischen Land nicht allein an ökonomischen Interessen orientieren" darf. Vielmehr müsse sie den Einzelnen in Stand setzen, "Informationen kritisch zu bewerten und zu einer freien, eigenverantwortlichen Entscheidung zu kommen."
Auch die Neubelegung des Stadtjugendringes in Wolfenbüttel sei nach Auffassung von Strobach als ermutigendes Zeichen zu sehen, dass Jugendliche und Jugendarbeit ihre eigenständige Bedeutung bei der Lösung von Zukunftsfragen stärker deutlich machen. Und besonders erfreulich sei die große Resonanz auf den Ende Januar durchgeführten JuLeiCa-Fachtag, bei dem nach einem Grußwort von der Jugendamtsleiterin des Landkreises Wolfenbüttel Frau Walter insgesamt 55 Beteiligte an einem abwechslungsreichen Fortbildungsprogramm teilnahmen. Hier waren neben Teamern der evangelischen Jugend und vieler weiterer Jugendverbände auch viele Mitarbeitende aus der kommunalen Jugendarbeit von Stadt, Samtgemeinden und Landkreis im intensiven Austausch, der von Mitgliedern der JuLeiCa-AG begleitet wurde. Auch die Teilnehmer des JuLeiCa-Fachtages seien herzlich eingeladen, sich in den kommunikativen Prozess bei "Jugend im Dialog" weiter selbstbewusst einzubringen, dem Motto des letzten Fachtages folgend: "Trau dich! Wer sonst?"
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