Wolfenbüttel. Am kommenden Sonntag ist Weltfrauentag. An diesem Tag wird weltweit auf die immer noch bestehende Ungleichheit zwischen Männern und Frauen aufmerksam gemacht. Susanne Löb, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Wolfenbüttel, arbeitet daran, dass dies in Zukunft nicht so bleibt. Hierüber berichtet der Landkreis Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung.
Auch im Landkreis Wolfenbüttel gebe es immer noch viel zu tun bis von tatsächlicher Gleichberechtigung gesprochen werden kann. Vor allem für Frauen sei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer noch ein großes Problem. Außerdem seien Frauen in Chefetagen und in kommunalpolitischen Gremien weiterhin unterrepräsentiert.
Seit 2007 ist Susanne Löb als Gleichstellungsbeauftragte. Die Themen, die sie seitdem beschäftigen, sind vielfältig: Dazu gehören zum Beispiel Gleichstellung im ländlichen Raum, Frauen im Erwerbsleben oder auch Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Wer sich im Landkreis aufgrund seines Geschlechtes benachteiligt fühlt, oder Beratung und Unterstützung bei der Durchsetzung ihres oder seines Rechtes braucht, könne sich an die Gleichstellungsbeauftragte persönlich wenden. Aber auch, wenn man Kontakte zu Frauengruppen und –initiativen sucht, ist man bei Susanne Löb an der richtigen Adresse. Denn Netzwerkarbeit spielt in ihrem täglichen Arbeitsleben eine besonders große Rolle.
Gemeinsam mehr erreichen
„Ich bin vernetzt auf Regional- und Landesebene. Zusammen mit vielen anderen Gleichstellungsbeauftragten und anderen Akteuren können wir natürlich viel mehr bewegen als alleine“, so Susanne Löb. Neben Regional- und Landeskonferenzen betreiben die Netzwerkmitglieder gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und führen Veranstaltungen durch. Auf Landesebene befassen sich die Gleichstellungsbeauftragten zurzeit mit dem Thema Rechtsradikalismus im ländlichen Raum. „Da Rechtsextremismus nicht nur mit Rassismus und Antisemitismus, sondern auch mit Antifeminismus Hand in Hand geht, wollen wir das Thema besonders im Hinblick auf das Frauenbild dieser Szene beleuchten. Gleichstellungsbeauftragte haben auch mit Anfeindungen aus rechten Reihen zu kämpfen“, erklärt Susanne Löb.
Genug Material für Jahre
Auf regionaler Ebene steht unter anderem das Thema Gesundheit im Vordergrund. Die Gleichstellungsbeauftragten der Region engagieren sich zusammen für eine verbesserte Hebammenversorgung. Auf der Landkreisebene besteht unter anderem die Arbeitsgruppe Frauengesundheit, die jedes Jahr Informationsveranstaltungen durchführt. Susanne Löb: „Die Themenvielfalt ist fast unendlich. Wir haben in den vergangenen Jahren Themen von Frauen und Sucht über Sexismus und sexuelle Belästigung bis Körperkult behandelt. Und wir haben auch für die nächsten Jahre sicherlich noch genug Material.“
Gleichstellungsarbeit auch auf Bundesebene
Neben ihrer Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Wolfenbüttel ist Susanne Löb Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen und ist somit auch auf bundespolitischer Ebene aktiv. Die Arbeitsgemeinschaft nimmt Einfluss auf Gesetzgebungsverfahren und arbeitet an einheitlichen Rahmenbedingungen für alle kommunalen Gleichstellungsbeauftragten. Kürzlich hat die Arbeitsgemeinschaft eine Studie zur Gleichstellung als Regionalentwicklung auf den Weg gebracht, die die Arbeit der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten ländlicher Räume erstmals bundesweit beleuchtet. Sie zeigt auf, wie sich die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten gestaltet und welche Auswirkungen sie auf das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner in ländlichen Räumen hat.
Wenn Bürgerinnen und Bürger Fragen zum Thema Gleichstellung haben oder eine Beratung suchen, können sie sich gerne an die Gleichstellungsbeauftragte wenden. Die Informationen und Daten der Hilfesuchenden werden streng vertraulich behandelt.