Infos im Doppelpack: Aktionstag gegen den Schmerz im Klinikum


Es referieren Dr. Nils Beiser, Leiter der Schmerzmedizin am Klinikum Wolfenbüttel, Dr. Peter Cordes, Neurologe und Psychiater, Dr. Léonie Kerper, Psychologin, und Ergotherapeut Sebastian Giese. Foto: Städtisches Klinikum
Es referieren Dr. Nils Beiser, Leiter der Schmerzmedizin am Klinikum Wolfenbüttel, Dr. Peter Cordes, Neurologe und Psychiater, Dr. Léonie Kerper, Psychologin, und Ergotherapeut Sebastian Giese. Foto: Städtisches Klinikum

Wolfenbüttel. Mit einem Infostand und einem Informationsabend bietet das Städtische Klinikum gleich zwei Veranstaltungen im Rahmen des 8. „Aktionstag gegen den Schmerz“ am Dienstag, 4. Juni, an. Dies teilt das Klinikum mit.


„Schmerzen haben eigentlich die Funktion, uns vor Schäden zu schützen. Ein Beispiel: Der frische Bandscheibenvorfall tut weh und hält uns von einer weiteren Belastung des Körpers ab, schützt uns also vor weiteren Schäden und „schickt“ uns zum Arzt. Wenn sich der Bandscheibenvorfall zurückgebildet hat, aber immer noch weh tut, dann kann es sein, dass der Schmerz sich verselbständigt und „chronisch“ geworden ist. Plötzlich schmerzt der ganze Rücken und dann vielleicht im weiteren Verlauf auch der Kopf, die Knie, die Arme oder anderes“, erklärt Dr. Nils Beiser, Leiter der Schmerzmedizin am Klinikum Wolfenbüttel.

Doch damit sei der Leidensweg noch nicht beendet: „Auf das Treffen mit den Freunden zum Kinoabend freut man sich nicht mehr, mit den Kollegen geht man sowieso nicht mehr zum Betriebssport. Man ist ja eh schon lange „krankgeschrieben“. Und irgendwann nimmt man seine Kinder oder Enkel nicht mehr auf den Arm, weil die Angst aufkommt, diese wegen plötzlicher Schmerzen fallen zu lassen“, so Beiser weiter. Dann helfe oftmals auch die „Pille“ vom Arzt oder „6 mal Krankengymnastik“ nicht mehr. Spätestens dann sollte laut Meinung des Leiters der Schmerzmedizin „multimodal“ behandelt werden, das heißt eine Therapie erfolgen, die von verschiedenen Fachdisziplinen durchgeführt werde. Die enge Absprache zwischen den Disziplinen wie Medizin, Psychologie, Physio- und Ergotherapie sei hierfür unerlässlich. Diese Behandlungsmethode sei komplex, wissenschaftlich anerkannt, aber immer noch nicht flächendeckend bekannt. Daher wolle das Klinikum im Rahmen des Aktionstags so umfassend informieren.

Infostand und/oder Informationsabend?


So bestehe für alle Interessierten die Möglichkeit, sich zwischen 10 und 12 Uhr an einem Informationsstand im Foyer des Klinikums persönlich beraten zu lassen. Darüber hinaus finde um 18:30 Uhr ein Informationsabend im Konferenzzentrum des Klinikums, Neuer Weg 51a, statt. Hier hätten interessierte Bürger die Chance sich umfangreich über chronische Schmerzen, ihre Auswirkungen und ihre Behandlung zu informieren. Aus ärztlicher Sicht referieren an diesem Abend Dr. Nils Beiser und Dr. Peter Cordes, Neurologe und Psychiater. Warum die Psychologie immer eine wichtige Rolle spiele, wird Dr. Léonie Kerper anhand von nachvollziehbaren Beispielen detailliert erklären. Darüber hinaus stellt Ergotherapeut Sebastian Giese („get-ergo“) mit dem Biofeedback-Verfahren eine ganz besondere Behandlung vor. Diese ermögliche es, Stress und Anspannung und deren Auswirkungen auf Schmerzen (be-)greifbar und damit behandelbar zu machen.

Für Interessierte, die diese Termine nicht wahrnehmen können, bestehe zudem die Möglichkeit, sich auf der Homepage des Klinikums unter dem Bereich der Klinik für Anästhesie zu informieren oder bei der kostenlosen Patientenhotline der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V., Initiator des Aktionstages, unter 0800-1818120 anzurufen.