Wolfenbüttel. Nach aktuellem Stand (19. Januar) hat die Lessingstadt seit November 2013 726 geflohene Menschen aus 30 verschiedenen Herkunftsländern aufgenommen. Bis Ende Januar soll noch weiteren 100 Menschen ein neues Zuhause in der Gemeinschaftsunterkunft Okeraue an der Langen Straße gegeben werden. Um die Integration dieser Menschen zu fördern, gibt die Lessingstadt Neuankömmlingen Integrationskurse und plant in Kürze eine Praktikumsbörse.
Den Menschen solle gezeigt werden, wo sie jetzt sind, was erlaubt und was verboten ist, und wie die Sitten und Gebräuche sind, erklärte Bürgermeister Thomas Pink. Deshalb gebe es für Neuankömmmlinge in der Lessingstadt nach ihrer Ankunft einen 20-stündigen Integrationskurs, der 33 verschiedene Themenfelder abdecken soll. Laut Thomas Pink sei dieser Kurs eine städtische Eigenproduktion, der von den Mitarbeitern der Gemeinschaftsunterkünfte durchgeführt werde. Da viele aus ganz verschiedenen Kulturkreisen kommen, sollen in dem Kurs Werte von den Grundrechten bis hin zur Pünktlichkeit vermittelt werden, aber auch über Verbote soll aufgeklärt und auf die Einhaltung von Regeln hingewiesen werden. Auch die Gleichstellung von Frau und Mann werde dabei behandelt. Im Anschluss soll es dann möglichst schnell daran gehen, die Sprache zu lernen. "Wir sind stark daran interessiert, dass die Menschen nach den Integrationskursen schnell in die Sprachkurse kommen", erklärte Thomas Pink.
Praktikumsbörse für Flüchtlinge
"Wir setzen also alles daran, dass die Menschen, die hier in unserer Gesellschaft leben möchten, auch die Möglichkeit zur Integration bekommen. Denn insbesondere die jüngeren Flüchtlinge sind nahezu alle begierig, die deutsche Sprache zu lernen oder einer Arbeit nachgehen zu dürfen", so der Rathauschef. Die Stadt wolle deshalb auch in Kürze auf ihrer Internetseite www.integration.wolfenbuettel.de eine Praktikumsbörse für Firmen und Flüchtlinge anbieten. Die Integrationsarbeit der Stadt werde von Anfang an von vielen Freiwilligen und Ehrenamtlichen unterstützt, die sich um Flüchtlinge kümmern, Angebote für sie organisieren oder sie in vorhandene Strukturen der Stadt einbeziehen, betont die Stadtverwaltung.
Erst zentral, dann dezentral
Wie die Stadtverwaltung mitteilt, sei es zwischenzeitlich außerdem gelungen, zahlreiche Personen, die im Jugendgästehaus untergebracht waren, dezentral in Wohnungen unterzubringen. An dem Konzept - erst zentrale Unterbringung in einer Gemeinschaftsunterkunft, dann die Vermittlung in eine Wohnung - wolle die Stadt auch in Zukunft festhalten.
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