Braunschweig. „Einfach nur geil!“ oder „Der zweitschönste Tag meines Lebens!“ - Nach dem 3:0 über Erzrivale Hannover gab es bei den blau-gelben Fans kein Halten mehr. Das sonnige Frühlings-Wetter und der klare Derby-Sieg machten diesen Sonntag perfekt.
Dabei zeigte das Team von Trainer Torsten Lieberknecht über weite Strecken des Spiels eine kämpferisch großartige Leistung. Zwar hatten die Gäste deutlich mehr Ballbesitz, doch Eintracht ließ nie Zweifel daran aufkommen, dieses Spiel unter allen Umständen gewinnen zu wollen.
„Wir sind bereit über unsere Grenzen hinaus zu gehen und haben gezeigt, dass wir weiter dabei bleiben wollen. Wir haben heute gesehen, was Zuschauer bewirken können“, lobte Lieberknecht nach dem Abpfiff. Sein Trainer-Kollege, Tayfun Korkut, bilanzierte sichtbar enttäuscht, dass die beiden schnellen Gegentore seine Mannschaft komplett aus dem Tritt gebracht hätten.
Das 1:0 fiel bereits nach 14 Minuten. Domi Kumbela brachte einen Abklatscher von Towart Zieler im Hannover-Tor unter. Kurze Zeit später (21. Minute) dann Havard Nielsen: Der Norweger nahm einen Befreiungsschlag von Kessel mit und hielt aus knapp 20 Metern drauf: 2:0
Viele Fans befürchteten nach der Pause ein Aufbäumen der 96er. Doch davon war nur wenig zu spüren. Als André Hoffmann nach einem Frust-Tritt gegen Boland die Rote Karte sah, standen die Zeichen endgültig auf einen blau-gelben Derby-Sieg.
Für das i-Tüpfelchen sorgte schließlich Jan Hochscheidt kurz vor Schluß. Ademi ackerte sich an der Eckfahne durch, passte auf Bellarabi und dieser wiederum mit Augenmaß in die Mitte. Abgeklärt versenkte Hochscheidt den Ball an Zieler vorbei im Netz zum 3:0-Endstand.
Mann des Spiels war einmal mehr „Eisern“-Ermin Bicakcic. Braunschweigs Abwehr-Bollwerk gewann 90 Prozent seiner Zweikämpfe und meldete Hannovers Bittencourt nahezu komplett ab.
Nach dem Spiel ließen sich die Löwen ausgiebig in der Kurve feiern. Die Hannoveraner mussten sich dagegen „Versager“ und „Absteiger“-Rufe des eigenen Anhangs anhören. Schlimmer noch: Bei der Rückkehr wurde das Team am heimischen Stadion von einer wütenden Menge empfangen. Böller und Flaschen flogen. Trainer Korkut und Lars Stindl stellten sich den Fans. Schließlich griff die Polizei mit Wasserwerfern ein.
In Braunschweig hingegen wurde nach dem Spiel auf dem Bohlweg ausgiebig der Derby-Sieg gefeiert.
Statistik
Aufstellung:
Davari - Kessel, Bicakcic, Correia ,Reichel - Vrancic, Boland - Elabdellaoui, Hochscheidt - Nielsen, Kumbela
Wechsel:
73. Theuerkauf für Vrancic
79. Bellarabi für Kumbela
87. Ademi für Nielsen
Tore:
1:0 Kumbela (14.)
2:0 Nielsen (21.)
3:0 Hochscheidt (89.)
Bildergalerie
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