Jüdische Familie zu Besuch in Wolfenbüttel

Tamara und Ephraim Goldstoff aus Amsterdam haben Wurzeln in Wolfenbüttel und besuchten nun die Stadt.

Tamara und Ephraim Goldstoff aus Amsterdam haben Wurzeln in Wolfenbüttel.
Tamara und Ephraim Goldstoff aus Amsterdam haben Wurzeln in Wolfenbüttel. | Foto: Jürgen Kumlehn

Wolfenbüttel. Ihre Reise nach Berlin haben die in Amsterdam lebenden Tamara und Ephraim Goldstoff anlässlich einer Spurensuche in Wolfenbüttel unterbrochen. Das berichtet der Erinnerer Jürgen Kumlehn, der das Paar in Wolfenbüttel empfangen und begleitet hat.



Tamara Goldstoff ist die Urenkelin von Amalie Schloss, die aus ihrem Haus im „Kalten Tale“ nach dem Hinauswurf durch Nationalsozialisten ins KZ Theresienstadt deportiert worden war. Nach ihrer Rückkehr aus dem KZ nach der Befreiung verzog sie von Wolfenbüttel zu Verwandten in Holland, sie starb nach Deutschland zurückgekehrt 1957 in einem Altenheim in Hannover.

Auf den Spuren der Familie


Das Ehepaar Goldstoff hatte ein altes Foto mit Familienmitgliedern vor einem großen Haus dabei und hoffte, Kürgen Kumlehn könnte ihnen dabei helfen, herauszufinden, wo sich das Haus befindet. Doch er musste dem Paar leider mitteilen, dass sich das Haus nicht in Wolfenbütttel befindet.

Dafür konnte das Paar bei einer Tasse Kaffee im Hause Kumlehn zwei große Fotoalben mit 145 Seiten und mehr als 300 Fotografien zu jüdischen Familien und zur Entwicklung der jüdischen Erinnerungskultur in Wolfenbüttel seit der 1980er Jahre anschauen. Kumlehn hat die von ihm geschaffenen Alben der Stadt Wolfenbüttel als Leihgabe oder als Geschenk angeboten mit der Bitte, sie im Bürger Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

 Das Paar schaute sich bei einer Tasse Kaffee im Hause Kumlehn zwei große Fotoalben an.
Das Paar schaute sich bei einer Tasse Kaffee im Hause Kumlehn zwei große Fotoalben an. Foto: Jürgen Kumlehn



Die Goldstoffs seien begeistert gewesen, in diesen Alben viele Mitglieder der Familie Schloss zu finden, an die in der Lessingstadt in der Halchterschen Straße, in der Lessingstraße und im Kalten Tale mit 12 Stolpersteinen erinnert wird, berichtet Jürgen Kumlehn. Vor ihrer Abfahrt nach Berlin besuchten die Goldstoffs das Haus ehemalige Schloss‘sche Haus im Kalten Tale und freuten sich darüber sehr über den davor liegenden Stolperstein, dass auch hier ein Stolperstein liegt.