Wolfenbüttel. Eine neue Agentur soll den Jugendlichen im Landkreis Wolfenbüttel bei dem Übergang von der Schule zum Beruf demnächst unter die Schulter greifen können. Für viele Jugendliche ist dieser Übergang nämlich eine nur schwer zu überwindende Hürde, die oft nur mit Verzögerung gemeistert wird. Die Errichtung einer Jugendberufsagentur soll deshalb die berufliche, soziale und gesellschaftliche Integration fördern und individuelle Beeinträchtigungen, sowie soziale Benachteiligungen ausgleichen.
Bestehende Strukturen nutzen
Hintergrund der neuen Agentur ist der Koalitionsvertrag der Bundesregierung, in dem eine flächendeckende Einrichtung gemeinsamer Anlaufstellen, eben sogenannter "Jugendberufsagenturen" für junge Menschen festgehalten ist. Im Landkreis Wolfenbüttel soll dafür allerdings keine komplett neue Behörde entstehen, sondern die Strukturen schon bestehender Institutionen ausgebaut und verknüpft werden. Die Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar, das Jugendamt des Landkreises Wolfenbüttel und das Jobcenter Wolfenbüttel schließen sich deshalb zu einer Kooperation zusammen mit dem gemeinsamen Ziel, die Zahl der jungen Menschen zu verringern, die eine Schule ohne Abschluss verlassen oder auf den Bezug von Sozialleistungen angewiesen sind.
Verknüpft ans Ziel
Im Sinne des gemeinsamen Ziels sollen die Kooperationspartner ihre jeweiligen Kompetenzen einbringen. Durch eine organisierte Verknüpfung und Kommunikation zwischen den Institutionen könne dann ein rechtzeitiges Erkennen von Problemlagen und eine gemeinsam abgestimmte Maßnahmenplanung ermöglicht werden. Das Gefühl des Verlorengehens, das bei Jugendlichen oft nach der Schule eintritt, soll so durch die Möglichkeit einer verknüpften Anlaufstelle verhindert werden.
Kommunikation statt gemeinsames Dach
Wie Sabine Walter, Leiterin des Jugendamtes im Landkreis Wolfenbüttel erklärte, brauche es dafür aber keine gemeinschaftlichen Räumlichkeiten, in denen die Jugendberufsagentur unter einem Dach zentriert sei. In der gestrigen Sitzung des Jugendhilfeausschusses sagte sie: "Wir haben hier gar keine Immobilie, in der wir das machen könnten. Wir wollten nicht etwas aufbauen, das Geld und Personalkosten verschlingt, ohne dass es den Jugendlichen letztlich mehr bringt. Wir sind hier im Landkreis schon in der Position sehr gute Strukturen zu haben und die wollen wir auch nicht aufgeben. Wir erhoffen uns vielmehr eine Auffrischung davon. Das was da ist, wollen wir nutzen und intensivieren."