Wolfenbüttel. An einem Abend im Mai ist es ruhig in der Wolfenbütteler Innenstadt. Nur wenige Bewohner können an diesem Abend den Wolf beobachten, der zusammen mit der Künstlerin Stefanie Klingemann unterwegs ist. Doch was hat ein Wolf in der Innenstadt zu suchen?
Hinter der Aktion verbirgt sich ein Kunstprojekt des Kulturvereins Wolfenbüttel. Die Strecke, die der Wolf dabei zurückgelegt hat, wurde per GPS aufgezeichnet. Entlang dieser sogenannten "Wolfsrute" können nun vom 20. Juni bis 5. September Kunstwerke bestaunt werden. Doch auch an anderen Stellen außerhalb der Route sind Kunstwerke zu sehen. Bei dem Wolf handelte es sich um ein erst 14 Monate altes, noch nicht trainiertes Jungtier des Teams rund um "Filmwölfe". In einer Stadt war es zuvor noch nie gewesen und so sollte der junge Wolf zusammen mit seiner Trainerin, Stefanie Klingemann und mit GPS-Tracker und Laufleine versehen, seinen eigenen Weg durch die Stadt suchen. Gelenkt wurde er dabei nicht, sondern er gab selbst die Richtung vor, wie der Kunstverein Wolfenbüttel auf Anfrage von regionalHeute.de berichtet. Während das Tier von der Reichsstraße aus zunächst durch die Innenstadt lief, endete sein Weg nach zirka eineinhalb Stunden im Park.
Vor Menschen habe der Wolf eher Angst gehabt, war von deren Präsenz eingeschüchtert. So sei er abgewendet und habe eine andere Richtung eingeschlagen. Passanten ist er aus dem Weg gegangen.
Die Wolfs-Statue, die lebendig wird
Während der Ausstellung ,KiöR‘-Bestandsaufgabe zeigt der Kunstverein Wolfenbüttel Kunstwerke und künstlerische Interventionen im innerstädtischen Raum von Christian Holl, Klaus Kleine, Stefanie Klingemann, Arne Rautenberg, Paloma Riewe, Volker Tiemann und
Heiko Wommelsdorf. Dabei haben sich die Künstler auf ihren eigenen Streifzügen durch die historische Innenstadt inspirieren lassen und auf räumliche und architektonische Bedingungen reagiert.
Die Aktion solle auch an die aktuellen Überlegungen rund um den stadtplanerischen Umgang mit Kunstwerken im öffentlichen Raum anknüpfen, wie aus einer Beschreibung des Begleithefts zur Aktion hervorgeht. So erwacht unter anderem auch die Wolfs-Statue zum Leben und stromert durch die Stadt. "Es geht nicht darum, dass wir den Wolf sehen, wie der die Stadt erkundet, sondern dass wir Menschen uns in die Situation des Tieres versetzen, ihr nachspüren - in meinen Verständnis geht es auch um eine phantasievolle Übersetzung, die mit kindlichen Animismus verbunden ist: Die Wolfsskulptur, die lebendig wird und seinen Platz sucht", erläutert Stine Hollmann vom Kunstverein Wolfenbüttel das Projekt.
Weitere Informationen zu dem Projekt gibt es auch auf der Seite des Kunstvereins Wolfenbüttel.
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