Leitstelle kann Vorwürfe nicht nachvollziehen

von Thorsten Raedlein


| Foto: regionalHeute.de



Wolfenbüttel. Nach einem Einkauf in einem Center in der Schweigerstraße setzte eine 28-jährige Mutter am Freitag gegen 16.30 Uhr ihre zweijährigen Zwillinge in die Kindersitze ihres Pkw. Als sie die Türen geschlossen hatte und einsteigen wollte, verriegelte eines der Kinder das  Fahrzeug von innen. Unglücklicherweise hatte die Frau zuvor den Fahrzeugschlüssel auf dem Fahrersitz abgelegt. Daraufhin wurde die Polizei um Hilfe gebeten. Vor Eintreffen der Polizei hatte der eingetroffene Ehemann bereits vorsichtig eine Seitenscheibe eingeschlagen und beide Kinder befreit. Alle glücklich, alles gut!

Aktualisiert 29. Juni, 20 Uhr: Mittlerweile hat sich der Vater im Internet zu dem Fall geäußert. Seine Frau habe zunächst den Notruf (112) gewählt und wurde dort, nach eigener Auskunft, sehr unfreundlich behandelt. Der Vater kann es sich nur so erklären, dass der Mann am anderen Ende der Leitung den Notruf inhaltlich nicht richtig verstanden habe, denn er habe der Anruferin  wohl sofort Vorwürfe gemacht und damit angedeutet, dass man ja seine Kinder nicht alleine im Auto lasse. Der Vater hätte sich mehr Einfühlungsvermögen von dem Disponenten der Leitstelle in Braunschweig gewünscht, wenn eine aufgelöste und hilflose Mutter den Notruf wähle. Die  dann alarmierten Polizisten seien sehr freundlich und einfühlsam gewesen.

Als viel schlimmer betrachte er die Tatsache, dass niemand seiner Frau geholfen habe, sehr viele es aber gesehen hätten, da sie direkt am Auto vorbeigegangen seien und teilweise dann aus sicherer Entfernung zugeschaut hätten. Auch das Eintreffen der Polizei sei dann natürlich ein Hingucker gewesen.

Aktualisiert 11. Juli, 16 Uhr: Auf Nachfrage von WolfenbüttelHeute.de hat sich die Leitstelle in Braunschweig den Mitschnitts des Anrufes noch einmal angehört. Für Christoph Schwanke, stellvertretender Leiter und verantwortlicher Ausbilder der Leitstelle stellt sich die Situation darauf hin völlig anders dar. Den Vorwurf, könne so nicht stehen bleiben. Der Disponent habe sich das Problem der Frau, die sehr ruhig und gefasst gewesen sei, in Ruhe angehört und sehr wohl verstanden. Von gemachten Vorwürfen sei auf der Aufnahme nichts zu hören. Der Disponent habe der Anruferin mitgeteilt, dass er die Polizei in Wolfenbüttel alarmieren werde, die dann zur Hilfe kommen werde. Dies sei, so Schwanke, dann auch geschehen.


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