Kinderbereitschaftsdienst gefordert: Bürgermeister sichert Unterstützung zu

Eine Mutter kritisierte auf Facebook, dass sie mit ihrem kranken Kind weit fahren musste, um medizinische Hilfe zu bekommen.

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Symbolbild
Symbolbild | Foto: pixabay

Wolfenbüttel. Heftig diskutiert wurde auf Facebook die Frage, ob Wolfenbüttel einen eigenen Kinderbereitschaftsdienst braucht. Vorangegangen war der Diskussion der Post einer Mutter. Letztendlich brachte sich auch Wolfenbüttels Bürgermeister Ivica Lukanic in die Diskussion ein.



"Ich frage mich ernsthaft, wie es sein kann das eine Stadt wie Wolfenbüttel keinen eigenen Kinderbereitschaftsdienst auf die Beine stellen kann. Es werden Ärztehäuser gebaut aber an die Kinder wird mal wieder nicht gedacht", macht eine Mutter via Facebook ihrem Ärger Luft und beschreibt die Ärzte-Odyssee, die sie vor einigen Tagen durchlebte. Samt fieberndem Kind sei sie zunächst nach Salzgitter zum Bereitschaftsdienst und anschließend nach Groß Denkte zur Apotheke gefahren. "Schön dass die aber das Medikament nicht da hatten also weiter nach BS! Was ist das für eine Tortur für ein Kind, welches sich schlecht fühlt", schreibt die Mutter weiter und fordert, dass dringend über einen Bereitschaftsdienst für Kinder in Wolfenbüttel diskutiert werden sollte.

Stadt sind Hände gebunden


Und diskutiert wurde ausführlich auf Facebook. Sogar Bürgermeister Ivica Lukanic schaltete sich ein. Sowohl auf Facebook, als auch in einer Pressemitteilung der Stadt, machte Lukanic deutlich, dass weder die Stadt, noch die Politik hier Einfluss nehmen könne. „Eine Umsetzung durch uns ist aber von der Zuständigkeit her leider nicht machbar. Selbst wenn der Bürgermeister mit allen niedergelassenen Kinderärzten eine Übereinkunft erzielen würde, dass jeder von ihnen einmal jede Woche inklusive der Wochenenden außerhalb der Praxiszeiten zusätzlich ein Zeitfenster anbietet, die zuständige Stelle würde das Kraft ihrer Organisationsverantwortung nicht mittragen“, erklärt er.

Wolfenbüttels Bürgermeister Ivica Lukanic
Wolfenbüttels Bürgermeister Ivica Lukanic Foto: Thomas Stödter


Die zuständige Stelle sei in diesem Fall die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN), die eben auch die kinderärztliche Notfallversorgung überregional geplant hat und sich dabei an die bestehenden Kinderkliniken andockt. "Dort werden alle niedergelassenen Kinderärzte zu bestimmten Zeiten zu Notdiensten eingeteilt. In der Regel müssen die Eltern dort vorher anrufen", klärt Lukanic auf, der betont, dass er Verständnis für die Sorgen und Ängste der Eltern habe. Die Diskussion auf Facebook zeige, wie wichtig das Thema sei. Daher wolle er sich einsetzen. "Inzwischen habe ich die KVN angeschrieben und diese über die hier entstandene Diskussion informiert", so Lukanic.

Kinderärztliche Bereitschaft


Seit dem 1. Januar 2018 hat die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen eine kinderärztliche Bereitschaftspraxis in den Räumen der Kinderaufnahme der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Städtischen Klinikums Braunschweig, heute in der Salzdahlumer Straße, eingerichtet und ist unter der Rufnummer 0531 2414 333 erreichbar (um Anmeldung wird gebeten). Die Öffnungszeiten sind Mittwoch von 16 bis 22 Uhr, Samstag von 10 bis 20 Uhr und Sonntag von 10 bis 20 Uhr. An Feiertagen, an Silvester und an Heiligabend ebenfalls von 10 bis 20 Uhr.

Der Dienst wird im Wechsel von niedergelassenen Kinderärzten aus Braunschweig, Wolfenbüttel und Gifhorn besetzt. In den übrigen Zeiten wird die zuständige Bereitschaftspraxis unter der überregionalen Telefonnummer 116 117 mitgeteilt. Alternativ kann auch das Kinderklinikum in Salzgitter-Lebenstedt aufgesucht werden.


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