Wolfenbüttel. In Bezug auf den Krankenstand im Landkreis Wolfenbüttel erreichte unsere Redaktion eine Pressemitteilung der AOK, die an dieser Stelle unkommentiert und ungekürzt veröffentlicht wird.
Krankenstand im Landkreis Wolfenbüttel erneut gestiegen
AOK legt Gesundheitsbericht 2015 vor
Der Krankenstand ist im Landkreis Wolfenbüttel gestiegen. Der aktuelle Gesundheitsbericht der AOK Regionaldirektion Braunschweiger Land weist für das Jahr 2015 eine Quote von 5,8 Prozent aus, im Schnitt war damit ein Beschäftigter 13,3 Kalendertage arbeitsunfähig. Im Vorjahr lag der Wert bei 5,4 Prozent.
Innerhalb Niedersachsens spreizt sich der Krankenstand von den Landkreisen Vechta und Wittmund mit jeweils 5,1 Prozent bis zum Landkreis Uelzen als Spitzenreiter mit 6,3 Prozent. Umgerechnet bedeutet dies, dass ein Arbeitnehmer aus Uelzen, verglichen mit einem Arbeitnehmer aus Vechta oder Wittmund, im Schnitt vier zusätzliche Tage krank war. Für den Bericht wurden die ärztlichen Krankschreibungen von 1,2 Millionen AOK-versicherten Niedersachsen berücksichtigt und verglichen. Fehltage ohne Attest sind in der Auswertung nicht enthalten.
AOK-Regionaldirektor Rainer Rinne sieht die Hauptursache für den erneuten Anstieg in einer Erkältungswelle, die im ersten Quartal 2015 ungewöhnlich stark ausgefallen ist. „Wobei es die Region Braunschweiger Land noch vergleichsweise mild getroffen hatte. In einigen Regionen von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen hatte die Erkältungswelle jeden vierten Arbeitnehmer so stark erwischt, dass er nicht zur Arbeit konnte“, weiß Rinne. Dennoch: In Niedersachsen liegt der Durchschnitt aller AOK-Mitglieder für 2015 bei 5,6 Prozent Krankenstand (20,4 Ta-ge), auf Bundesebene bei 5,3 Prozent (19,3 Tage). „Um regionale Unterschiede zu erklären, muss man zunächst auf den Branchenmix eines Landkreises oder einer Stadt schauen. Am Beispiel einzelner Berufsgruppen wird dies deutlich: Die Branche Erziehung und Unterricht hatte mit 7,6% den höchsten Krankenstand. Der niedrigste Wert war mit 3,3% im Bereich Banken und Versicherungen festzustellen“, erläutert Rainer Rinne.
Die Krankheitsarten mit den höchsten Anteilen an allen Arbeitsunfähigkeitsfällen waren: Atemwege mit einem Anteil von 22,7%, Muskel/Skelett mit 16,4%, Verdauung mit 9,9% und Verletzungen mit 7,4%. Bezogen auf die AU-Tage waren die vier wichtigsten Krankheitsarten Muskel/Skelett mit 22,7%, Atemwege mit 11,9, Psyche mit 10,6% und Verletzungen mit 9,2%.
Aber auch die Demographie der Bevölkerung hat Einfluss auf den Krankenstand – mit zunehmendem Alter steigt der Krankenstand. „Was jedoch nicht bedeutet, dass ältere Menschen grundsätzlich kränker sind. Vielmehr nehmen bei den älteren Beschäftigten die Langzeiterkrankungen zu, was dann Einfluss auf die statistischen Werte nimmt“, so der Regionaldirektor.
Als Langzeiterkrankung gilt eine Dauer von mehr als sechs Wochen. Die Langzeit-Kranken nehmen eine besondere Rolle in der Statistik ein: Bei der Anzahl machen sie nur 5,2 Prozent der Fälle aus – allerdings verursachen sie annähernd die Hälfte aller Fehltage, konkret 45,5 Prozent. Arbeitgeber, die im Betrieb einen hohen Krankenstand oder ein hohes Durchschnittsalter in der Belegschaft haben, können von der AOK gezielt Unterstützung bekommen. Rinne: „Denn ein funktionierendes, betriebliches Gesundheitsmanagement kann die Gesundheit der Beschäftigten dauerhaft verbessern und damit Ausfallzeiten vermeiden.“
Hintergrund
Der Krankenstand beschreibt die Arbeitsunfähigkeitstage im Kalenderjahr. So bedeutet dies für 2015, dass im Durchschnitt jedes niedersächsische AOK-Mitglied 20,4 Tage (5,6 Prozent der 365 Tage) arbeitsunfähig war.
Bei den Arbeitsunfähigkeitsfällen lagen die Atemwegserkrankungen, hierzu zählt die klassische Erkältung, mit einem Anteil von 22,8 Prozent in Niedersachsen deutlich vor Muskel-/Skeletterkrankungen mit 16,4 Prozent. Im Jahr 2014 haben Atemwegserkrankungen nur 19,9 Prozent der Krankschreibungen verursacht.
Betrachtet man die Dauer der Erkrankung, so stehen die Leiden rund um den Bewegungsapparat jedoch weiterhin an erster Stelle: Sie verursachen landesweit 22,4 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage, die Atemwegserkrankungen sind in der Summe für 11,8 Prozent aller Fehltage die Ursache.