Krisengespräch: Hat die Polizei ein Rassismus-Problem?

Studenten der Ostfalia sprechen mit der Polizei und anderen Experten.

Symbolfoto.
Symbolfoto. | Foto: Rudolf Karliczek

Wolfenbüttel. Studierende der Fakultät Soziale Arbeit der Ostfalia Hochschule laden zu einem öffentlichen Podiumsgespräch am Dienstag, 23. Mai 2023, um 17.30 Uhr (Hörsaal Am Exer 11/1). Die Veranstaltung unter dem Titel „Die Polizei hat ein Rassismus-Problem. Punkt.“ wird von Studierenden des Masterstudiengangs Präventive Soziale Arbeit organisiert und ist Teil der Reihe „Kriminalpolitik im Gespräch“ – ein Format der praxisorientierten Lehre im Studienschwerpunkt Kriminologie und Kriminalprävention. Dies teilt die Ostfalia mit.



Von der Themenfindung über die fachliche Recherche bis hin zur Konzeption und Umsetzung der Veranstaltung haben die Studierenden in diesem Projekt die Federführung. Gemeinsam mit den Experten auf dem Podium sowie dem Publikum wollen die Studierenden in einen fachlichen und konstruktiven Austausch über die kontroverse Einzelfall- versus Strukturproblematik gehen. „Ziel der Veranstaltung ist es, Expertise und Perspektiven aus Opferschutz, Wissenschaft, Politik und Polizei zu diesem gesellschaftlich sehr relevanten Thema zusammenzubringen und gemeinsam ins Gespräch über notwendige Bedarfe und mögliche Lösungsstrategien zu kommen“, beschreiben die Studierenden ihr Veranstaltungsformat.

Das sind die Teilnehmer


Für das Podiumsgespräch konnten die Studierenden fünf Experten aus Wissenschaft und Praxis gewinnen:

Prof. Dr. Rafael Behr hat die Professur für Polizeiwissenschaften an Akademie der Polizei Hamburg. Außerdem ist er Lehrbeauftragter am Institut für kriminologische Sozialforschung (IKS) der Universität Hamburg im weiterbildenden Masterstudiengang Kriminologie.

Pia Scholten ist Landessprecherin der Grünen Jugend Niedersachsen. Die Grüne Jugend Niedersachsen fordert eine unabhängige Beschwerdestelle sowie eine unabhängige Ermittlungsstelle für Fälle rassistischer Polizeigewalt.

Parto Tavangar arbeitet für ReachOut, eine Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Berlin und ist nebenbei tätig für KOP, eine Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt.

Matthias Pintak ist seit 2017 Pressesprecher der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel.

Alexander Uebel ist Leiter des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel.

Arbeitspraxis und Diskurs


„Mit der Etablierung einer festen Veranstaltungsreihe im Rahmen des regulären Abschlusssemesters verbinden wir zwei Ziele: Zum einen gilt es, die im Zuge des Masterstudiengangs erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen der zukünftigen Absolventinnen und Absolventen zu bündeln und sie in ihrer kritisch-reflexiven, verantwortungsvollen und selbstbewussten Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen als auch deren Relevanz für die berufliche Praxis zu stützen. Zum anderen soll mit der thematischen Reihe ein Diskursort initiiert werden, welcher den prägenden Brückencharakter zwischen Wissenschaft und Praxis demonstriert“, erklärt Prof. Dr. Madlen Preuß aus der Fakultät Soziale Arbeit, die das Projekt betreut.

Seit 2011 bietet die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften den Masterstudiengang „Präventive Soziale Arbeit“ an, dessen tragendes Fundament die Grundlagen der Prävention in Theorie und Praxis bilden. Neben Kriminologie, Sozial- und Rechtswissenschaften sowie Psychologie integriert er wirtschafts- und verwaltungswissenschaftliche und nicht zuletzt sozialarbeiterische Perspektiven auf seinen dreigliedrigen Gegenstandsbereich der Kriminalität, Kriminalprävention und Kriminalpolitik.

Nicht erwünscht


Die Ostfalia weißt darauf hin, dass die Veranstaltenden keine "rassistischen, nationalistischen, antisemitischen oder sonstige menschenverachtenden Personenkreise" oder Äußerungen in der Veranstaltung duldet. Im Zweifel behalte man sich vor, Störer von der Veranstaltung auszuschließen.


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