Wolfenbüttel. Liselotte Thiele, die seit mehr als 30 Jahren als Bibliothesse an der Herzog August Bibliothek ehrenamtlich Besucher durch die musealen Räume führt, hat gemeinsam mit ihrem Mann Klaus Thiele und Michael Räuscher einen Bildband von Osterwieck erarbeitet, der jetzt im Buchhandel erscheint. Die Recherchen zur Geschichte der Stephanikirche führten auch in die Wolfenbütteler Bibliothek.
Die romanische Turmfront von St. Stephani, das im Jahrzehnt des Augsburger Religionsfrieden errichtete, soeben erst renovierte protestantische Kirchenschiff und die über 400 Jahre alten Fachwerkhäuser mit Inschriften aus dem Reformationsjahrhundert sind ebenso Themen dieses Bildbandes, wie die Schönheiten des geschichtsträchtigen „Kulturlands Osterwieck“ zwischen dem Fallstein und dem Harz.
Der Bildband im Großformat verdankt seine künstlerische Gestaltung Michael Räuscher, dem langjährigen Kreisdenkmalpfleger in Sachsen-Anhalt. Die begleitenden Texte zur Geschichte, zu den Kirchen und Fachwerkhäusern mit ihren Inschriften schrieb Klaus Thiele, der seit 25 Jahren vor allem die Geschichte der Stephanikirche erforscht. Auf seiner Suche nach Vorlagen zu den über 30 sehr frühen (1589) Emporenbildern zum Alten und Neuen Testament fand er in der Herzog August Bibliothek in entsprechenden Fachbüchern die Holzschnitte von Virgil Solis und Tobias Stimmer (eine Doppelseite ist dem Vergleich von Vorlage und Emporenbild gewidmet). Die Fotos stammen mit wenigen Ausnahmen von Liselotte Thiele. Gefördert wurde der Bildband von der Hans und Helga Eckensberger-Stiftung.