Kumlehn kritisiert Bürgermeister Pink und Jägermeister

von Marc Angerstein


| Foto: Ado



In einem Schreiben an Bürgermeister Thomas Pink, das auch an die Mitglieder des städtischen Kulturauschusses gerichtet war, kritisiert der "Erinnerer" Jürgen Kumlehn, dass die  Curt-Mast-Jägermeister-Stiftung eine Informationstafel am jüdischen Friedhof finanziert. Kumlehn, der bereits im vergangenen Jahr dem Bürgermeister einen Sponsor vermitteln wollte, empfindet die Fördertätigkeit der Stiftung für viele Projekte in der Region als "wohltuende Hilfe", kann die Finanzierung der Informationstafel durch die Curt-Mast-Jägermeister-Stiftung allerdings nicht gutheißen: "Dass die Stiftung eines Mannes, der ein wirtschaftlicher Profiteur des Dritten Reiches war und sich an jüdischem Eigentum bereichert hat, die Tafel finanziert, ist  für mich unakzeptabel." Darüber hinaus kritisiert Kumlehn,  dass  Jägermeister  seine NS-Vergangenheit noch nicht erforscht und öffentlich dokumentiert hat. Das Firmenarchiv ist, nach Darstellung des Erinnerers, auch weiterhin verschlossen. Durch den Generationswechsel in der Firma bietet sich, seiner Ansicht nach, nun die Chance, dieses endlich nachzuholen.

Jürgen Kumlehn bittet in seinem Schreiben den Bürgermeister und die Stiftung, ihre Entscheidung zur Finanzierung der Informationstafel zurückzunehmen und hat erneut die Vermittlung eines Sponsors angeboten. Dabei handelt es sich um einen Brasilianer, der jüdische Vorfahren in Wolfenbüttel hatte.




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