Wolfenbüttel. Salahedin Rasul, der als Flüchtling 2015 nach Deutschland kam und seit Oktober 2015 in Wolfenbüttel lebt, hat eine Leidenschaft fürs Zeichnen von politischen Themen. Am Mittwoch, 2. März, 10 Uhr, wird im Wolfenbütteler Rathaus, eine kleine Ausstellung mit zehn seiner in Wolfenbüttel entstandenen Werke von Bürgermeister Thomas Pink eröffnet.
Salahedin Rasul wurde am 8. April 1973 in Shabak geboren. Er spricht kurdisch und arabisch. 15 Jahre hat er als KFZ-Mechaniker gearbeitet. Das Zeichnen zu politischen Themen sei aber, so sagt er, schon immer seine Leidenschaft gewesen. Mit Zeichnungen von Frauengesichtern und menschlichen Körpern versucht er, verschiedene Gefühle um die Unterdrückung der Frau im Islam zum Ausdruck zu bringen. Auch Karikaturen von Assad habe er gezeichnet. „Seit 2011 bin ich deshalb und wegen meiner kurdischen Abstammung verfolgt worden“, erzählt Salahedin Rasul. „Ich bin nach Deutschland aus Angst vor dem Assad-Regime geflohen. Ich habe gehofft, meine Familie schnell nachholen zu können, aber die Gefahr für meine Frau und die vier Kinder wird immer größer. Nun versuche ich mit dieser Ausstellung auf die gefährliche Situation für meine und andere Familien in Syrien hinzuweisen.“
Ausstellung von Salahedin Rasul
Zwei Schwestern von Salahedin Rasul und deren Männer leben heute genau wie Salahedin in Wolfenbüttel. Ihr Wunsch: hier bleiben und in Deutschland lernen und arbeiten. Um dies zu erreichen, lernen sie fleißig die deutsche Sprache und die deutsche Kultur, heißt es in dem Bericht der Stadt Wolfenbüttel. Wenn irgendwann Salahedin Rasuls Frau und Kinder hier sind, wolle er wieder als KFZ Mechaniker arbeiten. Jede freie Minute aber gehöre der Kohle und dem Zeichenstift. Die Ausstellung wird bis zum 29. April im Rathaus für die Öffentlichkeit im Rahmen der Öffnungszeiten zugänglich sein. Eintritt wird nicht erhoben. Bei der Eröffnung wird aber zu Gunsten des Willkommens-Cafés im Roncallihaus gesammelt.
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