Wolfenbüttel. Der Kunstverein lädt zum Abschluss der Ausstellung »Raddadda-ps-ps-ah« von MK Kaehne am Sonntag, den 10. April 2016, 11.30 Uhr, im Kunstverein Wolfenbüttel e.V. herzlich zu Künstlerführung und Gespräch mit MK Kaehne ein.
Anfang der 90er-Jahre stellte MK Kaehne Pinsel und Leinwand an die Seite - seitdem widmet sich der Künstler, 1963 in Litauen geboren, heute in Berlin lebend, der Objektkunst. Mit seinen Sanitärmöbeln, beispielsweise einer Kofferdusche, sorgte er zuerst für Aufsehen in der Kunstszene. Diese »Möbel« fordern zur Benutzung auf und verweigern sich als Kunstobjekt dieser Funktion zugleich. Kaehne hinterfragt die Wirkungsweise von Kunst, spielt mittels hochpräziser, luxuriöser und absurder Objekte mit den Erwartungen des Betrachters. Welches Bild sehen wir? Aktuell setzt sich der Künstler intensiv mit der alltäglichen Präsenz von Gewalt in seinen Arbeiten auseinander. Die Idylle eines Wohnzimmers, eingerichtet und großformatig fotografiert im Stil von »Schöner Wohnen«, stören zwei große Einschusslöcher. Der im schicken Anzug auf einem Podest liegende Mann stirbt - neben ihm ein Maschinengewehr mit leeren Patronen. Die hässliche Fratze des Lebens, Strategien der Gewalt zeigen sich in polierten, ästhetischen Objekten, die sich auch des schwarzen Humors bedienen.
Führung und Gespräch werden das komplexe Geflecht von Kunst und Politik sowie Fragen des Kunstbegriffs thematisieren. Der Eintritt zur Veranstaltung im Kunstverein, Reichsstraße 1, ist frei.
Kunstverein: Künstlerführung und Gespräch mit MK Kaehne
Foto: Jan Borner | Foto: Jan Borner