Wolfenbüttel. Deutschland hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: 2050 sollen mindestens 80 Prozent der Stromversorgung aus erneuerbaren Energien stammen. Dazu müssen die Stromnetze an die neuen Gegebebenheiten angepasst werden - leistungsstarke Gleichstromleitungen wie SuedLink sollen eine entscheidende Rolle spielen. Eine Trasse soll durch den Landkreis Wolfenbüttel führen - doch es gibt Widerstand.
So soll im Kreistag am 6.Februar eine Resolution der Verwaltung verabschiedet werden, die eine Trassenführung der geplanten Leitung „SuedLink“ auf Wolfenbütteler Kreisgebiet ablehnt. Konkret heißt es in der Resolution: "Der Kreistag des Landkreises Wolfenbüttel fordert die Bundesnetzagentur als Bundesfachplanungs- und nachfolgend Planfeststellungsbehörde für dieses Projekt auf, bereits im Zuge der Trassenkorridorfindung bei den Projektträgern darauf hinzuwirken, dass der Landkreis Wolfenbüttel von diesem Projekt nicht tangiert wird und Alternativen weiterverfolgt werden."
Was ist geplant?
Hintergrund: Die Projektträger TenneT und Transnet BW haben Ende September 2016 Trassenkorridorvorschläge für das Projekt „SuedLink“ veröffentlicht. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um zwei Hauptstränge mit zahlreichen Verästelungen zwischen den Anfangs- und Endpunkten Wilster beziehungsweise Brunsbüttel und Grafenrheinfeld beziehungsweise Großgartach. Der Landkreis Wolfenbüttel wäre in der Samtgemeinde Baddeckenstedt und deren Mitgliedsgemeinde Burgdorf betroffen. Konkret geht es um den östlichen Hauptstrang im Trassenkorridorsegment 053.
Genug Belastungen
Dies sei nicht hinnehmbar, wird in der Resolution befunden. Der Landkreis Wolfenbüttel sei bereits von der Trasse, die unter dem VorhabenEnLAG-Vorhaben Wahle- Mecklar verfolgt wird, betroffen, dies ebenfalls in den Gemeinden Burgdorf und Baddeckenstedt. Zudem gebe es im Landkreis bereits 70 Windenergieanlagen sowie zwei Freiflächenphotovoltaikanlagen. Außerdem sei ein Ausbau der Windenergie durch die erste Änderung des Regionalen Raumordnungsprogrammes des Zweckverbandes Großraum Braunschweig vorgesehen. Man unterstütze als Kreistag in vollemUmfang die Energiewende der Bundesregierung, man sei aber der Meinung, dass der Landkreis durch die bisherigen Maßnahmen bereits genug belastet sei.
TenneT und TransnetBW planen, den Antrag auf Bundesfachplanung bis Ende des ersten Quartals 2017 bei der Bundesnetzagentur einzureichen. Im Anschluss startet das formelle Planungs- und Genehmigungsverfahren mit den darin vorgesehenen Beteiligungsmöglichkeiten. Die Trasse soll überwiegend unter der Erde verlegt werden.

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