Mit einer Betreuungsquote von 19,1 Prozent der unter 3-Jährigen ist Niedersachsen im bundesweiten Vergleich nach wie vor an vorletzter Stelle. „Der Krippenausbau stockt seit Jahren, Niedersachsen kommt aus dem Krabbelalter nicht heraus“, sagte Christa Reichwaldt, die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion.
Die niedersächsische Landesregierung werde den Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz ab 2013 nicht einhalten können; der Zuwachs von gerade einmal 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sei kein großer Schritt. „Das Land beschränkt sich nur darauf, das Förderprogramm des Bundes auf minimalen Niveau gegenzufinanzieren - ohne selbst tätig zu werden“, kritisierte Reichwaldt.
Mit Blick auf die Ergebnisse des Berliner Koalitionsgipfels vom Sonntagabend forderte die Bildungsexpertin Ministerpräsident David McAllister auf, mehr Anstrengungen für den Ausbau der Krippenplätze zu unternehmen. Stattdessen bejubele McAllister die sogenannte Herdprämie, wonach für Kleinkinder, die nicht in die Kita gehen, ein Betreuungsgeld von bis zu 150 Euro pro Monat gezahlt werden soll. „Der Ministerpräsident sollte sich in Berlin dafür einsetzen, dass nicht ein Familienbild aus der Mottenkiste hofiert wird, sondern dass das Geld in den Ausbau der Kindertagesstätten fließt“, so Reichwaldt. Damit wäre Niedersachsen mehr geholfen als mit dem Betreuungsgeld.
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