Landes-LINKE: Niedersachsens Atomaufsicht übt in Gorleben Rechentricks


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Die Linke im Landtag hat dem Niedersächsischen Umweltministerium vorgeworfen, die Grenzwertüberschreitungen bei der gemessenen Strahlung am Zwischenlager Gorleben mit Rechentricks zu beschönigen.

„Die Schönrechnerei muss aufhören, das Ministerium muss jetzt transparente Daten vorlegen. Der Unterschied bei den Messungen ergibt sich aus der natürlichen Hintergrundstrahlung – und hier unterscheiden sich die Angaben des Betreibers und der Atomaufsicht enorm“, sagte der umweltpolitische Sprecher der Fraktion, Kurt Herzog. Daraus werde auch deutlich, dass die sogenannte Beweissicherung, die Feststellung des Zustandes vor der Einlagerung der ersten Castoren im Jahr 1995, nicht korrekt gelaufen sei. „Die Diskrepanz bei den Ergebnissen der Messungen der Hintergrundstrahlung soll jetzt mit einem Korrekturfaktor ausgeglichen werden - das ist schlicht ein Witz und spiegelt die Ratlosigkeit über das eigene Rechenwerk wider“, so Herzog. Er kritisierte außerdem, dass der Landrat des betroffenen Landkreises Lüchow-Dannenberg nicht schnell und umfassend informiert werde.

Die Castoren dürften in der Halle nicht einfach umgestellt werden dürfen, weil dies gegen die Genehmigungen für die Lagerung der verschiedenen Castorbehälter-Typen verstoßen würde. „Es gibt eine klare Festlegung, wo genau sie in der Halle stehen sollen“, sagte Herzog. Die vom Ministerium angekündigten zusätzlichen Messungen der Physikalisch Technischen Bundesanstalt (PTB) seien ein Fortschritt. „Sie sind aber auch ein Eingeständnis, auf welch wackligen Füßen die bisherigen Messungen standen“, so Herzog. Das Ministerium berufe sich auf die von der PTB gemessenen Werte der natürlichen Hintergrundstrahlung, die deutlich unter denen liegen, die der Betreiber GNS anführt. „Es geht bei Atomanlagen eben nicht, dass man den Bock als Gärtner engagiert, und die externe Aufsicht jahrelang schlummert.“ Herzog forderte noch einmal, den für November geplanten Castortransport sofort abzusagen. Weiterhin müsse endlich Transparenz über die Ergebnisse und Rechenmethoden der Strahlenmessung hergestellt werden und der Landkreis Lüchow-Dannenberg sofort umfänglich informiert werden.


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