Landesbischof sendet Konfirmationsgruß




[image=5e1764d6785549ede64cd1c1]Nach Ostern beginnt die Zeit der Konfirmationen in den evangelischen Kirchengemeinden. Zu diesem Anlass sendet der Landesbischof Ralf Meister einen Konfirmationsgruß:

„’Wenn Worte meine Sprache wären, ich hätt dir schon gesagt / in all den schönen Worten, wie viel mir an dir lag…’ singt Tim Bendzko. Es ist wirklich nicht leicht, die richtigen Worte zu finden. Für Menschen, die man mag; für jemand ganz Besonderen, für die Allernächsten. HDGDL per sms, „Hab dich ganz doll lieb“ – das geht schnell. Und ist gut. Aber zu einem Fest wie der Konfirmation soll es ja doch etwas mehr sein. Und dann sitzt man vor der schönen Karte, extra passend ausgesucht, zerbricht sich den Kopf, was darauf stehen soll, probiert den guten Füllfederhalter aus und überlegt weiter…

Viele Eltern, Patinnen und Paten, Familien und Freunde machen sich in diesen Tagen Gedanken, was sie den Konfirmandinnen und Konfirmanden zu ihrem Festtag wünschen. Persönlich soll es sein. Und tragfähig, auch für morgen noch. Welche Worte passen da? Was begleitet in die Zukunft?

‘Mir fehlen die Worte / ich / hab die Worte nicht…’, könnte man mit Tim Bendzko summen. Sein Stück steckt voller Sehnsucht und Unsicherheit. Damit passt es gut in das Konfirmandenalter. Mitten in dieser Zeit des Suchens erleben Jugendliche in unserer Kirche Gemeinschaft mit Gleichaltrigen und dazu Erwachsene als verlässliche Wegbegleiter. Zusammen suchen sie Worte für ihren Glauben. Sie sind kreativ. Sie spielen und beten; sie tun etwas für Andere und sind auf Fahrten unterwegs; sie fragen nach Gerechtigkeit, nach Frieden und nach Gott. ‘Ich hab keine Worte für dich’ – das ist auch im Glauben ein starker Satz. Wir können Gott nie ganz mit unserer Sprache erfassen; so wenig, wie wir unsere Liebe einfach und ein für alle Mal aussprechen oder unsere guten Wünsche zur Konfirmation schnell herunter schreiben könnten.

Wir finden nicht immer die richtigen Worte. Aber Gott hat Worte für uns. Die Bibel ist voll davon. Sie erzählt, wie viel Gott an uns liegt. Im Konfirmationsgottesdienst ist das zu spüren. Es ist immer wieder ein bewegender Moment, wenn die Konfirmationssprüche der Jugendlichen vorgelesen werden. Meist haben sie sich ihr Bibelwort selbst ausgesucht, etwa eines aus den Psalmen wie dies: ‘Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußerstes Meer, so würde auch dort deine Hand mich halten…’ Und so erzählen die Verse etwas über die Hoffnung der Mädchen und Jungen; wie sie Gott erfahren und wie sie ihn auf ihr Leben beziehen. Das ist Konfirmation – denn das heißt ja: Bekräftigung. Ein neuer Schritt auf dem Weg ihrer Gottesbeziehung.

‘Es gibt Worte, die sind wie eine Herberge’, hat der evangelische Theologe Gerhard Ebeling gesagt. Das ist auch mein Wunsch für die Konfirmandinnen und Konfirmanden: Entdeckt im Schatz des christlichen Glaubens Worte, die euch Zuflucht geben, wenn ihr sprachlos seid. Entdeckt Worte, die eure Phantasie und euren Mut beflügeln, damit ihr unverzagt euren ganz eigenen Weg durch das Leben im Glauben gehen könnt. Gottes Begleitung ist euch gewiss.
Ihnen als Familien, Patinnen, Paten und Freunden wünsche ich, dass Sie warmherzige und kluge Gedanken für die Konfirmandinnen und Konfirmanden finden und auch manchen Impuls für sich selbst. Gute Anregungen bietet die Bibel allemal.
Einen gesegneten Konfirmationstag!

Herzlich grüßt
Ihr/euer

Ralf Meister,

Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers”


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