Landkreis. Seit dem Jahr 2012 heißt der Landkreis Neubürger in einem feierlichen Rahmen willkommen. Damit soll ein sichtbares Zeichen der Wertschätzung gegenüber den Neubürgern gesetzt werden. Am Donnerstag konnten 36 neue Bürger im Kreishaus begrüßt werden.
"Wir möchten, dass der Landkreis Wolfenbüttel zu einer Heimat für alle werden kann." Mit diesen Worten hat Landrätin Christiana Steinbrügge am Donnerstag die 36 Bürgerinnen und Bürger begrüßt, die in einer Feierstunde die deutsche Staatsbürgerschaft erhielten. Bevor die Gäste im Großen Sitzungssaal des Landkreises ihre Einbürgerungs-Urkunden entgegennahmen, bekannten sie sich feierlich zum Grundgesetz. Die Landrätin würdigte in ihrer Rede die vielen Schritte und Integrations-Bemühungen, die die neuen deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger getan haben.
Mit Blick auf die unterschiedliche Herkunft der Eingebürgerten sagte Steinbrügge: "Suchen Sie den Austausch mit anderen, damit wir voneinander und übereinander lernen können." Aus insgesamt 13 Ländern stammen die neuen Bürgerinnen und Bürger. Viele kommen aus Großbritannien oder der Türkei. Darüber hinaus aus Rumänien, dem Kosovo, aus Syrien, aus Spanien, aus der Schweiz, aus Vietnam, aus Serbien, aus Ägypten, aus Mexiko, aus Tunesien und aus Polen.
Die Landrätin betonte das solidarische Miteinander der Menschen im Landkreis. Da sei kein Platz für Ausgrenzung. Eine umfassende Teilhabe an der Gesellschaft sei das Ziel, so Steinbrügge. Sicherlich gebe es auf dem Weg auch Schwierigkeiten, mit denen offen und fair umzugehen sei. "Die einen müssen Teilhabe wollen, die anderen aber auch Teilhabe ermöglichen", so die Landrätin.
Aufmunternde Worte
Sie zitierte aus der der Abschlussrede des Bundespräsidenten Joachim Gauck, in der es heißt "Austausch und Diskussion sind der Sauerstoff der offenen Gesellschaft, Streit ist ihr belebendes Element." In diesem Sinne stellte Steinbrügge fest, dass Demokratie die "Mitgestaltung am eigenen Schicksal" sei. Diese Verantwortung könne nicht an einen vermeintlich starken Mann oder an eine vermeintlich starke Frau abgegeben werden. "Wir entscheiden wie die Zukunft aussieht", bekräftigte die Landrätin.
In ihrer Begrüßung sprach die Landrätin die Rechte aber auch die Pflichten an, die Deutsche haben. In Wolfenbüttel seien die Werte des Grundgesetzes schon seit über 230 Jahren modern, denn hier schrieb der Dichter Gotthold Ephraim Lessing sein bekanntes Stück "Nathan der Weise". Für die Figur des Nathan, und natürlich für Lessing, "war es wichtig Mensch zu sein und sein Gegenüber als Mensch zu sehen, egal welche Herkunft oder Religion er hat", sagte die Landrätin in ihrer Rede. Für den musikalischen Rahmen sorgte die Band Park Avenue der Musikschule. Sie spielten die Stücke Sunny und Living on a Prayer. Mit dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne war der offizielle Teil beendet.
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