Wolfenbüttel. Ein Schwalbennest unter dem Dach soll Glück verheißen – so weiß es der Volksmund. Schwalben und Schwalbenfans unterstützt der Landkreis Wolfenbüttel mit Schwalbennestern, wie aus einer Pressemitteilung des Landkreises hervorgeht. Die Nester können jeweils am 5. und 12. Februar kostenlos bei der Vorsitzenden des NABU Wolfenbüttel, Cornelia Schilling, in der Kleinen Breite 51 in Wolfenbüttel in der Zeit von 10 bis 16 Uhr abgeholt werden. Am kommenden Samstag beginnt die Ausgabe bereits ab 11 Uhr.
Insgesamt werden 30 Mehlschwalbennester und 10 Rauchschwalbennester ausgegeben, bis zu zwei 2 Stück pro Haushalt. Die besten Aussichten für den Bruterfolg bestehen, wenn die künstlichen Nisthilfen in die Nähe von älteren Kolonien angebracht werden. Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises wünscht sich im Gegenzug für die kostenlosen Nester eine Rückmeldung in Form einer Fotodokumentation, dass die Nisthilfe angebracht wurde sowie, wenn sich erfolgreich Nachwuchs eingestellt hat. Bei der Ausgabe der Nester werden die Kontaktmöglichkeiten zur Naturschutzbehörde mit ausgegeben.
Nach vielen Monaten in Afrika kehren die Schwalben heim, um bei uns zu brüten. Als Kulturfolger haben sich Rauch- und Mehlschwalben eng an den Menschen angeschlossen: Beim Brüten sind sie auf Gebäude angewiesen, um ihre napfförmigen Nester zu bauen. Allerdings litten sie an akuter Wohnungsnot. Es fehlen Pfützen und Lehm zum Nestbau, wie sie früher in der traditionellen bäuerlichen Kulturlandschaft reichlich vorhanden waren. Das moderne Leben mit asphaltierten Zufahrten, Hofeinfahrten und Feldwegen biete Schwalben kein Baumaterial mehr.
Schwalben sind geschützt – Nester dürfen nicht entfernt werden
Mehlschwalben verlieren ihre Nistplätze, weil manche Hausbesitzer Nester gezielt entfernen - das ist jedoch verboten, denn Schwalben sind durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Aus den Vorjahren vorhandene Schwalbennester werden in der folgenden Saison wieder genutzt. Die Nester sind daher während der gesamten Nutzungsdauer geschützt. Das Zerstören von Schwalbenbruten kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Gegen Kotreste helfe das Anbringen eines einfachen Kotbrettchens. Zudem reiche eine kleine Pfütze oder Mulde von etwa einem Quadratmeter mit feuchtem und lehmigem Boden, um einer ganzen Kolonie von Rauch- und Mehlschwalben zu ihrem Bau- und Nistmaterial zu verhelfen. Die in der Nähe von Schwalbenkolonien noch vorhandenen unbefestigten Wege und Plätze sollten erhalten und zur Zeit des Nestbaus feucht gehalten werden.
Wo noch Stallungen vorhanden sind, sollten für die Rauschwalbe Einflugmöglichkeiten in Gebäude gesichert werden. Schwalbenbäume mit rundum angebrachten Kunstnestern bieten Mehlschwalben ein neues Zuhause, wenn aus bautechnischen Gründen eine Häuserfassade saniert werden muss. Schwalben nutzen zur Nahrungssuche die Felder und Wiesen der Feldflur. Je abwechslungs-, -arten,- und blütenreicher diese gestaltet sind, mit intakten Feldrainen und naturnahen Gewässern, desto mehr Nahrung stehe Verfügung.
