Landkreis Wolfenbüttel ist noch sicherer geworden

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| Foto: Anke Donner



Landkreis. Das Polizeikommissariat konnte die aktuelle Kriminalstatistik für den Landkreis Wolfenbüttel bekanntgeben. Anhand der Fallzahlen aus dem Jahr 2014 konnten die Beamten das Resümee ziehen: Der Landkreis ist noch sicherer geworden.

Polizeidienststellenleiter Rodger Kerst, Thomas Arth, Leiter Kriminalermittlungsdienst und Armin Holzeuer von der Schladener Dienststelle, stellten die aktuellen Zahlen vor. In der Polizeilichen Kriminalstatistik werden die der Polizei bekannt gewordenen Straftaten, einschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche registriert. Darin erfasst sind keine Staatsschutzdelikte, Verkehrsstraftaten und Ordnungswidrigkeiten.

Die Statistik dient der Beobachtung der Kriminalität und einzelner Deliktsarten, des Umfanges und der Zusammensetzung des Tatverdächtigenkreises, sowie der Veränderung von Kriminalitätsquotienten. Mit dem Erlangung von Erkenntnissen sollen vorbeugende und verfolgende Kriminalitätsbekämpfung, organisatorische Planungen und Entscheidungen, sowie krimino- logisch-soziologische Forschungen und kriminalpolitische Maßnahmen erfasst und umgesetzt werden.

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die Statistik zeigt: Es wurden weniger Straftaten registriert, aber mehr aufgeklärt. Foto:


Weniger Straftaten, höhere Aufklärung


Für den Landkreis Wolfenbüttel gilt auch im abgelaufenen Jahr 2014: Es wurden weniger Straftaten begangen. Genau gesagt wurden 4.848 Taten von der Polizei registriert. Das sind 75 weniger als im Jahr 2013. Damit sind die Straftaten im Landkreis auf das niedrigste Niveau seit zehn Jahren gesunken. Einen ähnlich niedrigen Wert gab es zuletzt im Jahre 2001 (4.829 Straftaten). 2.973 Straftaten wurden aufgeklärt. Das entspricht einer Aufklärungsquote von 61,32 Prozent und einer Steigerung von 0,58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Es wurden deutlich weniger Vermögensdelikte und Sachbeschädigungen verzeichnet. Diese lagen im Jahr 2014 beim 876 Fällen, im Jahr 2013 bei 1014 Delikten. Es ist aber auch eine Zunahme der schweren Diebstähle, sowie der Rauschgiftdelikte zu verzeichnen. Insbesondere der ansteigende Handel und Konsum mit Drogen macht der Polizei Wolfenbüttel sorgen, erklärt Thomas Art. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass sich in diesem Bereich die Zahlen mit 331 Fällen auf einem Höchstniveau seit zehn Jahren befindet.

Im vergangenen Jahr waren hier mehrere Ermittlungsgruppen eingesetzt, um das in diesem Deliktsbereich besonders große Dunkelfeld besser aufzuhellen und die mit dem Rauschgiftkonsum häufig einhergehende Beschaffungskriminalität einzudämmen. Dieser intensive Ermittlungseinsatz führte dazu, dass die Zahl der Rauschgiftverfahren im letzten, wie bereits im vorletzten Jahr, deutlich gestiegen ist. „Die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität wird auch in diesem Jahr ein Schwerpunkt im Polizeikommissariat Wolfenbüttel bleiben“, erklärte Arth.

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Thomas Arth. Foto:



Im zurückliegenden Jahr wurden drei Straftaten gegen das Leben bearbeitet (2013 / sechs). Darunter ein versuchter Totschlag, eine fahrlässige Tötung, sowie ein Schwangerschaftsabbruch. Es wurden 72 Sexualdelikte (2013 / 51) angezeigt, davon sieben Vergewaltigungen und sexuelle Nötigungen. Außerdem gab es 44 Fälle von sexuellem Missbrauch (2013 / 24), hierunter 38 Fälle zum Nachteil von Kindern (2013 / 18), sowie zehn Fälle der Verbreitung pornografischer Schriften. Hierzu erklärte Arth, dass auch die Verbreitung von beispielsweise Nacktbildern von Jugendlichen in sozialen Netzwerken, schon als sexuellem Missbrauch gewertet wird und entsprechende Konsequenzen nach sich zieht. „Ursächlich ist dafür auch die immer größere Nutzung von digitalen Medien. Bilder oder ähnliches lassen sich schnell und oft unbedacht über Nachrichtendienste versenden“, so Arth. Die Aufklärungsquote aller Sexualdelikte beträgt 90,28 Prozent.

Aufklärungsquote
 bei schwerem Diebstahl auf Tiefststand


Es wurden 34 einfache und schwere Diebstähle von Kraftfahrzeugen begangen (2013 / 65). Fünf Kraftfahrzeugdiebstähle konnten aufgeklärt werden. Zu dem deutlichen Rückgang der Kraftfahrzeugdiebstähle haben offensichtlich mehrere überörtlich koordinierte Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen beigetragen (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Die Zahl der schweren Diebstähle schwankt von Jahr zu Jahr und wird maßgeblich von Tatserien beeinflusst. Die Aufklärung schwerer Diebstähle gestaltet sich zunehmend schwieriger. Im Landkreis Wolfenbüttel hat die Aufklärungsquote mit 15,25 Prozent einen Tiefststand erreicht. Sie liegt deutlich unter den durchschnittlichen Werten der zurückliegenden zehn Jahre (20,22 Prozent) sowie unter der aktuellen Aufklärungsquote in Niedersachsen (21,46 Prozent).

Immer öfter werden Einbrüche durch professionelle überörtliche oder international agierende Tätergruppen begangen. "Diese Täter hinterlassen oft keine oder nur wenige Spuren und sie verlassen die Region meist, bevor ihre Taten überhaupt aufgefallen und angezeigt sind", so Arth. Zur effektiveren Bekämpfung dieser Kriminalitätsstrukturen ist es beabsichtigt, überörtlich zuständige Ermittlungskommissionen einzurichten, um Tatzusammenhänge und Reisewege besser erkennen und erfolgsversprechende Ermittlungskonzepte durchführen zu können.


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