Wolfenbüttel. Die Landrätin Christiana Steinbrügge mahnt in der aktuellen Corona-Krise zur Vorsicht und gegenseitigen Rücksichtnahme, damit diese Krise auch weiterhin gut bestritten werden könne. Wir veröffentlichen dieses Statement unkommentiert und ungekürzt.
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
wenn das alles einmal überstanden ist, werden wir schlauer sein: Was war richtig? Was war falsch? Wo haben wir zu wenig getan? Und wo vielleicht auch überzogen? Noch aber sind wir mittendrin und wir haben keine Blaupause für diese Situation. Deshalb gibt es keinen einfachen Weg aus dem sogenannten „Shutdown“, kein eindeutiges Richtig oder Falsch. Wir können uns nur langsam herantasten an eine neue Form der Normalität. Denn wir wissen nicht, was passiert, wenn wir die Einschränkungen jetzt lockern. In diesem Sinne sind auch die scheinbar willkürlichen 800 Quadratmeter ein Kompromiss – für manche ungerecht und sicher nicht immer plausibel. Und trotzdem geht es darum, Schritt für Schritt zu erkunden, was funktioniert – ohne, und das ist wichtig, die Risiken auszublenden.
Die neue Normalität, das heißt mit dem Virus zu leben – auch wenn wir die Folgen der zunehmenden Verbreitung im Augenblick weniger spüren als die Einschränkungen. Die Zahlen machen uns Hoffnung, dass es nicht so schlimm kommt, wie befürchtet. Diese Erfolge der vergangenen Wochen haben wir uns gemeinsam hart erkämpft. Wir dürfen sie jetzt nicht verspielen! Im Gegenteil, es wäre absolut absurd diese Strategie aufzugeben, nur weil sie funktioniert. Gerade weil sie funktioniert, müssen wir an ihr festhalten.
Dabei ist es richtig, dass wir auf die Folgen und Nebenwirkungen der Einschränkungen achten und versuchen, diese zu minimieren. Aber es wäre sicher keine gute Lösung, alle Geschäfte, Kitas, Kultur- und Freizeiteinrichtungen jetzt wieder zu öffnen. Auch wenn wir uns das wünschen. Wir leben noch nicht wieder in normalen Zeiten. Wir leben unter den Bedingungen eines neuen Virus, gegen das wir bisher kein Medikament und keinen Impfstoff gefunden haben.
Deshalb gelten die strikten Kontaktbeschränkungen nach wie vor: Alle nicht unbedingt nötigen Kontakte sind auf ein absolut nötiges Minimum zu reduzieren. Darüber hinaus können wir die neue Normalität nur vorsichtig und Schritt für Schritt erkunden. Dafür braucht es keine Inflation von Lockerungsvorschlägen. Und auch mit Maske ist nicht wieder alles gut. Was es braucht, ist Umsicht, Augenmaß und Geduld. Dass damit nicht immer ein Blumentopf zu gewinnen ist, sollten wir in Kauf nehmen. Auch wenn, wie es heißt, kein Ruhm auf der Verhinderung liegt.
Halten Sie Abstand, verzichten Sie auf Dinge, die nicht notwendig sind und bleiben Sie weiter achtsam. Wir sind noch nicht über den Berg.
Und vor allen Dingen gilt weiterhin: Bleiben Sie gesund.
Ihre
Christiana Steinbrügge
Landrätin
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