"Landungsbrücken raus!" - Leiterin der Bundesakademie Musik wechselt nach Hamburg

Sieben Jahre hatte Kerstin Hädrich den Programmbereich Musik der Bundesakademie in Wolfenbüttel inne. Jetzt verschlägt es sie nach Hamburg. Ihre Kolleginnen und Kollegen verabschiedeten sie musikalisch.

Kerstin Hädrich verlässt die Bundesakademie nach sieben Jahren
Kerstin Hädrich verlässt die Bundesakademie nach sieben Jahren | Foto: Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel e.V.

Wolfenbüttel. Nach siebeneinhalb Jahren als Leiterin des Programmbereiches Musik verlässt Kerstin Hädrich die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel in Richtung Norden. Die Musikwissenschaftlerin wechselt aus familiären Gründen an die Staatliche Jugendmusikschule Hamburg, wo sie die stellvertretende Leitung übernehmen wird. In einer Pressemitteilung nimmt die Bundesakademie am Schlossplatz Abschied von ihrer langjährigen Angestellten.


Kerstin Hädrich habe an der Bundesakademie bestehende Schwerpunkte, vor allem den Bereich des Vokalen Musizierens, bewahrt und ausgebaut, aber auch neue Akzente gesetzt. Gefördert vom BMBF hat sie zwei je dreijährige Projekte zur Sprachförderung durch Musik und zum Musikmachen mit Apps an die Akademie geholt, aus denen mehrphasige Qualifizierungen hervorgingen. Sie habe das Haus in einer Reihe von Gremien vertreten, etwa der Niedersächsischen Musikkommission, in Fachausschüssen des Landesmusikrates, der Kulturpolitischen Gesellschaft oder dem Verband der Bundes- und Landesmusikakademien, sich aber auch in internen Arbeitsgruppen engagiert. Nebenbei habe sie das Musikleben der Stadt Wolfenbüttel um einen Jazz-& Popchor bereichert, den sie zusammen mit einer Absolventin gegründet hat.

Daher verabschiede man sich mit einem lachendem und einem weinenden Auge und blicke gerne auf ihre Zeit in Wolfenbüttel zurück. "Ich hätte ganz sicher auch noch einige Jahre länger große Freude an der Arbeit hier gehabt. Sie ist wahnsinnig vielfältig, lehrreich, interessant und auf gute Weise unvorhersehbar. Und ich habe unglaublich viele spannende Menschen getroffen, seien es Kolleginnen und Kollegen, Dozentinnen und Dozenten, Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner und natürlich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer."

Der Abschied fand am 20. Oktober auf Abstand statt, sei aber dadurch nicht weniger herzlich gewesen. Obwohl ein muskalischer Gruß durch Corona nicht möglich war, kam die Musik nicht zu kurz, denn in den Abschiedsworten von Vanessa Reinwand-Weiss, der Direktion der Bundesakademie, gab es viele sprachliche Anklänge aus der Schlager- und Popwelt. Sie reichten von "Scheiden tut weh" über "Hamburg, meine Perle" bis hin zu "Go your own way". Zum Schluss hieß es: "Wir hoffen, dass wir eine angemessene Nachfolge finden" oder - musikalisch ausgedrückt - "someone like you".

Die Nachbesetzung der Position wird indes noch einige Zeit in Anspruch nehmen, da die Ausschreibung verschiedene Gremien durchläuft und Kerstin Hädrich die Akademie durch Resturlaub früher verlassen hat. Für eine Interimsvertretung ist jedoch gesorgt, sodass der Programmbereich Musik trotzdem gut ins nächste Halbjahr startet.