[image=5e1764b4785549ede64cca6f]Wenn Partner gute Erfahrungen machen mir ihrer Kooperation, dann bietet sich eine Ausweitung der Kontakte an. Genau diesen Schritt machen jetzt die Lebenshilfe Helmstedt-Wolfenbüttel und das Sozial-Werk Spangenberg aus Helmstedt.
„Wir arbeiten schon seit Jahren auf dem Gebiet der Sortierung zusammen“, erklärt Ulrich Müller, Geschäftsführer der Spangenberg Textilien-GmbH, die sich um Sammlung und Verteilung von Kleidung für soziale Zwecke kümmert. Und Lebenshilfe-Werkstattleiter Carsten Druba ergänzt: „Wir freuen uns, wie reibungslos unsere Außenarbeitsplätze bei Spangenberg funktionieren.“
Ab sofort wird die Zusammenarbeit intensiver – und auch auf Wolfenbüttel ausgedehnt. „Schon oft sind uns hochwertige Sachen gespendet worden mit der Bitte, sie für Menschen mit Behinderung zu verwenden“, erklärt Druba. Diese Sammlung soll künftig offensiver laufen. Zwar werde es keine Straßensammlungen geben, doch Tüten für Textilien wurden schon bedruckt und liegen künftig dort aus, wo die Lebenshilfe Dauer-Sammelstellen einrichtet. „Der persönliche Kontakt zu den Menschen ist uns wichtig.“
Gespendete Kleidung geht zunächst zu Spangenberg und von dort an Bedürftige beispielsweise in Lettland, Polen, Albanien. Mittelfristig hat die Lebnshilfe aber auch eigene Pläne. „Ich stelle mir im Gebäude unserer Werkstatt an der Halchterschen Straße einen kleinen, feinen Second-Hand-Laden vor“, sagt Druba. Ein soziales Kaufhaus mit seinem Riesensortiment würde die Lebenshilfe-Struktur derzeit zwar noch überfordern. „Ausschließen will ich das über kurz oder lang aber nicht.“
Diese Lust am Kundenkontakt hat gleich mehrere Gründe. „Wir haben durch Leute, die Kleidung bringen oder später Kleidung kaufen, eine größere Frequenz in unseren Läden“, erklärt der Werkstattleiter. Zudem ergäben sich am Verkaufstresen auf diese Weise neue Einsatzstellen für die Beschäftigten. Drittens würden Berührungsängste abgebaut, die es im Umgang zwischen behinderten und nicht-behinderten Menschen offenbar immer noch gibt – und zwar auf beiden Seiten.
„Obendrein darf man nicht vergessen, dass die Kooperation neue Arbeitsplätze schafft“, betont Müller. Zum Beispiel in der Sortierung bei Spangenberg, aber auch in der Produktion der Sammelbeutel. „Das ist ein sozialer Kreislauf im besten Sinne.“
An vier Stellen werden künftig Spenden entgegen genommen. Bei der Lebenshilfe an der Mascheroder Straße 7, in der Werkstatt WIR/Halchtersche Straße 16, in der Werkstatt Fümmelse/Fümmelser Straße 83 und im Lebenshilfe-Laden am Juliusmarkt 6. Dort liegen auch die Beutel aus. Außerdem werden sie über alle Kirchengemeinden im Landkreis verteilt.
„Wir brauchen vor allem Schuhe, Bekleidung und Haushaltswäsche“, sagt Müller. Doch auch Unterwäsche, Strümpfe, Bettwäsche und selbst Gardinen werden benötigt. „Besonders groß ist der Bedarf an Übergrößen.“
Müller muss es wissen, denn Spangenberg hat seit vielen Jahren bundesweite Eerfahrung und arbeitet unter dem sympathischen Slogan „für Wärme und Würde“. Doch auch Druba ist begeistert von dem neuen Konzept. „Bei allen positiven Aspekten ist mir eins besonders wichtig: Alle Spenden kommen in gute Hände von wirklich Bedürftigen.“
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