Wolfenbüttel. Die Mitglieder des Wolfenbütteler Lebenshilfe-Vereins haben jetzt bei der Jahresversammlung ihren Vorstand für drei weitere Jahre bestätigt. Vorsitzender ist Dr. Joop van den Heuvel, seine Stellvertreterin Stephanie Schacht-Kietzmann. Den Vorstand komplettieren Elisabeth Diekmann (Kassenwartin), Uwe Thomas (Schriftführer) sowie Carsten Voges und Eckart Pesel. Das teilt die Lebenshilfe mit.
„Künftig wollen wir verstärkt, auch die Menschen mit Behinderungen aus dem Verein an die Vorstandsarbeit heranführen“, sagt van den Heuvel. Dies sei für kommendes Jahr fest eingeplant. Die Zusammenarbeit mit dem Elternbeirat habe der Vorstand zuletzt intensiviert, berichtet van den Heuvel. Im Vorstand werde stets kontrovers diskutiert – auch und insbesondere mit der Geschäftsführung der Lebenshilfe Helmstedt-Wolfenbüttel gGmbH, deren Gesellschafter der Verein ist. „Am Ende einigen wir uns aber immer und ziehen an einem Strang zum Wohle der Menschen mit Behinderungen“, berichtet der Vorsitzende.
Bereits in der Weihnachtszeit wird die Lebenshilfe nach einer Unterbrechung im vergangenen Jahr wieder mit einem Stand auf dem Wolfenbütteler Weihnachtsmarkt vertreten sein, berichtete van den Heuvel erfreut. Zwei Wochen lang gibt es bis zum 10. Dezember Geschenkartikel auf dem Stadtmarkt zu kaufen – eine Aktion, die insbesondere vom Elternbeirat getragen wird.
"Wirtschaftlich gesund"
„Die Lebenshilfe Helmstedt-Wolfenbüttel ist wirtschaftlich gesund, was auch für uns immer schwieriger wird“, berichtet Bernd Schauder, Geschäftsführer der gGmbH bei der Mitgliederversammlung. Die größte Herausforderung stehe mit der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes bevor. „Danach wird der Mensch als Ganzes betrachtet“, sagt Schauder, was natürlich ein Vorteil sei. Nachteilig könnte sich aber auswirken, dass die Gesamtverantwortung künftig den Trägern der Sozialhilfe obliege.
„Zudem wird für uns der Verwaltungsaufwand steigen“, sagt Schauder. Einen großen Nachteil sieht er zudem beim Umgang mit den „Schwächsten“, Menschen die nicht das Kriterium erfüllen, „ein Mindestmaß an wirtschaftlich verwertbarer Arbeit zu erbringen“. „Diese Unterscheidung ist nicht mehr zeitgemäß“, sagt Schauder. Für einen Teil der Menschen mit Behinderungen werden die Gesetzesänderungen bedeuten, dass ihnen kein Recht auf berufliche Bildung und keine Teilhabe am Arbeitsleben zusteht.
Eröffnung des neuen Wohnheims als Highlight
Schauder verwies zudem auf das große Highlight des Jahres aus Sicht der Wolfenbütteler Lebenshilfe: die Eröffnung des neuen Wohnheims in der Schillerstraße. „Dadurch hat sich die Nachfrage entspannt. Es fehlen aber immer noch Wohnplätze in Wolfenbüttel“, so der Geschäftsführer. Bis Ende des Jahres will die Lebenshilfe ihre Grobplanung für ein neues Bauprojekt am Monplaisir-Teich bei der Stadt-Verwaltung einreichen.
Die Kindergärten und Krippen der Lebenshilfe seien ebenfalls gut ausgelastet. „Alle Plätze sind belegt“, so Schauder. Die Lebenshilfe habe sich bereits bei der Stadt um die Trägerschaft für eine weitere Einrichtung beworben.
"Arbeitsbedingungen weiter verbessern"
Ebenso seien die Werkstätten gut ausgelastet. Am „Blauen Stein“ an der Mascheroder Straße soll demnächst eine neue Lagerhalle gebaut werden. „Wir wollen dadurch die Arbeitsbedingungen noch weiter verbessern“, sagt Schauder. Die Werkstatt in Fümmelse werde demnächst zudem um einen dritten Abschnitt erweitert. „Dann haben wir dort das Limit erreicht“, berichtet der Geschäftsführer.
Im kommenden Jahr startet bei der Lebenshilfe Helmstedt-Wolfenbüttel ein neues Projekt zur Unterstützten Kommunikation. Dazu wird eine Kommunikations-Trainerin als neue Kollegin begrüßt. „Es gibt in dem Bereich unzählige Möglichkeiten und neue Medien. Wir haben da Nachholbedarf“, so Schauder.
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